In Nordrhein-Westfalen sind eineinhalb Monate vor dem Start der Sommerferien noch 47.890 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt. Damit schrumpft im Vergleich zum Vorjahr das Angebot offener Stellen um 3.723 Stellen oder 7,2 Prozent, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit mit. Gleichzeitig waren bei den Agenturen für Arbeit 54.508 Bewerber gemeldet, die noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchten.
Dies entspricht einem Anstieg von 5.482 jungen Menschen oder 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt wurden in Nordrhein-Westfalen seit Ende Oktober, dem Start des Vermittlungsjahres, 91.258 Ausbildungsangebote gemeldet, davon 90.384 betrieblich. Bis Ende Mai wurden 4.554 betriebliche Stellen oder 4,8 Prozent weniger gemeldet als im selben Zeitraum des Vorjahrs. Der Rückgang bei den Stellen trifft auf ein wachsendes Interesse junger Menschen an der dualen Berufsausbildung. Bis Ende Mai meldeten sich insgesamt 91.563 junge Ausbildungsinteressierte, was einem Plus von 2.775 Bewerbern oder 3,1 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, äußerte sich besorgt über die Situation: Die Wirtschaftslage sei nicht rosig, das belaste viele Ausbildungsbetriebe. Rund 25 Prozent der Arbeitgeber mit einer Ausbildungsberechtigung bildeten nicht aus. Würden alle Unternehmen ab zehn Mitarbeitern, die ihre Ausbildungsberechtigung nicht nutzen, nur ein Ausbildungsangebot abgeben, hätte man in Nordrhein-Westfalen rund 18.000 Stellen mehr zur Vermittlung.
Weniger Ausbildungsangebote in Nordrhein-Westfalen

Foto/Text dts
28. Mai 2025 - 10:43 Uhr
Von Peter Heidenreich