Berliner Studie zeigt Einfluss von Sprache auf Tastsinn

Berliner Studie zeigt Einfluss von Sprache auf Tastsinn

Sprachliche Reize können die taktile Wahrnehmung verbessern, während Musik keinen solchen Effekt hat. Das hat eine Studie des "Brain Language Laboratory" der Freien Universität Berlin ergeben, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. In der Untersuchung lernten Probanden, feine Berührungsmuster ähnlich der Brailleschrift bestimmten Lautsequenzen zuzuordnen. Eine Gruppe von Mustern wurde mit sprachähnlichen Pseudowörtern wie "fromp" oder "schpepf" verbunden, die andere mit musikalischen Tonfolgen. Nach mehreren Trainingseinheiten zeigte sich, dass nur jene Berührungsmuster, die mit sprachähnlichen Lauten assoziiert waren, anschließend besser allein durch Tasten unterschieden werden konnten. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Sprache nicht nur Gedanken transportiert, sondern auch auf sehr grundlegende Wahrnehmungsprozesse wirkt", sagte Studienleiter Tally McCormick Miller. Selbst bedeutungslose Pseudowörter könnten offenbar neuronale Netzwerke aktivieren, die die Wahrnehmung schärfen. Die Studie wurde im Fachjournal "Language and Cognition" veröffentlicht.


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