Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat zehn Jahre nach der Flüchtlingskrise von 2015 eine positive Bilanz gezogen, warnte aber vor einer Wiederholung der damaligen Situation. "Die Situation von 2015 darf sich nicht wiederholen. Wir werden deshalb die Migrationswende konsequent weiter fortsetzen", teilte Herrmann am Donnerstag mit.
Die Zugangs- und Asylantragszahlen seien rückläufig, dennoch stünden viele Kommunen weiter vor großen Herausforderungen.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres kamen rund 7.900 Asylbewerber nach Bayern, ein Rückgang von etwa 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die monatlichen Zugangszahlen liegen seit April bei etwa 1.000 Menschen. Allerdings sind die Unterkünfte für Asylbewerber noch immer zu 87 Prozent ausgelastet, was insbesondere am angespannten Wohnungsmarkt liegt.
Herrmann forderte die Fortführung der Maßnahmen der Bundesregierung, darunter Grenzkontrollen, die bundesweite Einführung der Bezahlkarte und entschiedenere Abschiebungen. Von Januar bis Juli wurden 2.146 ausreisepflichtige Personen abgeschoben und 8.952 sind freiwillig ausgereist. Gleichzeitig betonte der Minister die erfolgreiche Integration von Geflüchteten mit Aufenthaltserlaubnis, die in Bayern gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten.
Herrmann zieht Bilanz nach zehn Jahren Flüchtlingskrise

Foto/Text dts
28. August 2025 - 09:40 Uhr
Von Peter Heidenreich