Hamburg veröffentlicht Fotokatalog zu jüdischen Familiengeschichten

Hamburg veröffentlicht Fotokatalog zu jüdischen Familiengeschichten
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Besuchsprogramms für jüdische ehemalige Hamburger Bürger hat der Senat einen Fotokatalog mit dem Titel "Visualizing the Past - Creating the Future: Familienfotos - Familiengeschichten" herausgegeben. Die Publikation zeigt historische Dokumente, Fotos und Geschichten von knapp 20 Familien, die während der NS-Zeit verfolgt wurden und vertrieben sind, teilte das Kulturministerium am Donnerstag mit. Das Programm war 1965 vom damaligen Ersten Bürgermeister Herbert Weichmann (SPD) initiiert worden. Laut Kultursenator Carsten Brosda (SPD) soll der Katalog die Geschichte der gewaltsam vertriebenen jüdischen Familien auf berührende Weise sichtbar machen.
Die Fotos und Dokumente erzählten von Ausgrenzung, Flucht, Ankunft und Neubeginn und seien wichtige historische Zeugnisse. Der Katalog schlage eine Brücke zwischen Wissenschaft und Leben der Familien und hole individuelle Erfahrungen zurück ins kollektive Gedächtnis der Stadt. Die Herausgeber Anna Menny und Björn Siegel betonten, dass das Projekt ermögliche, das jüdische Hamburg anhand persönlicher Fotos selbst zu entdecken. Die Bilder repräsentierten die Geschichten und Verwurzelungen der Familien in der Stadt, stünden aber auch für Verlust und Vertreibung. Der Katalog ist sowohl als Printversion im Institut für die Geschichte der deutschen Juden erhältlich als auch digital abrufbar.

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