Der Verkauf von Grundstücken in Brandenburg zieht nach mehreren Jahren der Krise wieder an. Die Zahl der Kaufverträge und die Umsätze stiegen im vergangenen Jahr, wie aus dem Grundstücksmarktbericht 2024 hervorgeht. Das Zutrauen in die Immobilie als Anlageform sei wieder gewachsen, sagte Innenstaatssekretär Frank Stolper. Die hohen Zinsen und Baupreise hatten den Verkauf von Grundstücken zuvor gebremst.
Das vergangene Jahr zeigt noch eine andere Entwicklung: Der Unterschied zwischen dem Berliner Umland und den Berlin-ferneren Regionen wird kleiner. Während die Preise für ein Eigenheimgrundstück in hochpreisigen Regionen im sogenannten Speckgürtel leicht nachgaben, stiegen sie im weiteren Metropolenraum an, sagte Stolper. Am meisten verkauft wurde in Potsdam, Oranienburg und Cottbus.
Fast 500 Euro pro Quadratmeter in Potsdam
Ein unbebautes Grundstück für ein Einfamilienhaus kostete landesweit im vergangenen Jahr im Schnitt 212 Euro pro Quadratmeter. Im Berliner Umland waren es im Schnitt 316 Euro pro Quadratmeter, rund 7 Prozent weniger als im Jahr vorher. In Berlin-ferneren Regionen kostete ein Grundstück durchschnittlich 103 Euro pro Quadratmeter - das waren 11 Prozent mehr. In Potsdam mussten fast 500 Euro für einen Quadratmeter gezahlt werden.
Die Entwicklung der Bodenpreise in diesem Jahr deute insgesamt auf einen weiteren Anstieg hin, sagte der Vorsitzende des Obersten Gutachterausschusses, Wilk Mroß.
Für bebaute Grundstücke mit frei stehenden Ein- und Zweifamilienhäusern wurden landesweit im Durchschnitt 367.000 Euro fällig. Im Berliner Umland lag der Preis bei 492.000 Euro im Schnitt, in den Berlin-ferneren Regionen mit 248.000 Euro bei etwa der Hälfte. Die Preise sind zum Jahr zuvor laut Bericht in etwa gleich geblieben.
Einfamilienhaus für knapp eine Million in Kleinmachnow
Der Spitzenreiter für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser lag laut Bericht mit fast einer Million Euro (968.000 Euro) in Kleinmachnow, 716.000 Euro waren es in Teltow (beide Landkreis Potsdam-Mittelmark), 652.000 Euro in Glienicke/Nordbahn (Oberhavel). Am wenigsten mussten Käufer in Welzow (Kreis Spree-Neiße) mit 79.500 Euro oder in Hohenleipisch (Elbe-Elster) mit 94.000 Euro und Putlitz (Prignitz) mit 113.000 Euro zahlen.
Der Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen lag bei 404.000 Euro, ein leichtes Minus zum Jahr vorher. Die Preise für die Wohnflächen waren beim Erstverkauf sehr unterschiedlich: Ein Quadratmeter kostete in Rangsdorf 8.969 Euro, in Potsdam 7.590 Euro. Dagegen waren es in Schipkau (Oberspreewald-Lausitz) 817 Euro und in Spremberg (Spree-Neiße) und Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) je 1.110 Euro pro Quadratmeter.
Rückgang bei Gewerbebauland - Riesen-Differenzen
Bei Gewerbebauland ging sowohl die Zahl der Kaufverträge als auch der Umsatz zurück. Die Bodenrichtwerte lagen zwischen 4 Euro pro Quadratmeter in entfernteren Lagen bis zu 1.200 Euro pro Quadratmeter im Bereich des Flughafens BER.
Der Preis für Ackerland wurde mit 1,17 Euro pro Quadratmeter um 6 Cent teurer, der für Grünland stieg leicht um 2 Cent auf 83 Cent pro Quadratmeter.