An etlichen Berliner Schulen fällt bis Donnerstag Unterricht aus. Grund ist ein dreitägiger Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen, zu dem die Gewerkschaft GEW Lehrkräfte, aber auch Erzieher, Sozialpädagogen oder Schulpsychologen aufgerufen hat. Er fing am Dienstag an.
Nach Angaben der Bildungsverwaltung beteiligten sich am ersten Tag gut 2.000 Beschäftigte des pädagogischen Personals, davon rund 1.350 der etwa 20.900 angestellten Lehrkräfte. Die GEW nannte keine Zahlen.
Flächendeckender Unterrichtsausfall droht damit wie schon bei früheren Warnstreiks nicht. An manchen Schulen wird an den Streiktagen dennoch gar kein Unterricht angeboten, stattdessen gibt es eine Notbetreuung. Vom Ausstand betroffen ist auch die Hortbetreuung.
Prüfungen stehen an
Für zusätzliche Diskussionen sorgt, dass der Warnstreik in die zentrale Prüfungsphase fällt. Konkret geht es laut Senatsbildungsverwaltung um Abiturprüfungen in Französisch und Mathematik-Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA). Gemeinsam mit den Schulen werde alles dafür getan, dass diese Prüfungen unter verlässlichen Bedingungen planmäßig stattfinden, sagte ein Sprecher der Bildungsverwaltung.
Senatorin macht GEW Vorhaltungen
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch kritisierte den Zeitpunkt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) scharf. Der für den Warnstreik gewählte Zeitpunkt lasse «ein notwendiges Maß an Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität vermissen», sagte die CDU-Politikerin.