Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2024 um mehr als 40 Prozent gestiegen. Das teilte das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration mit. Insgesamt wurden 940 Vorfälle erfasst, im Vorjahr waren es noch 664 gewesen.
Besonders seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sei ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
Familienministerin Josefine Paul betonte, dass Antisemitismus ein Angriff auf die Grundwerte der Demokratie sei. Der Leiter der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus NRW, Jörg Rensmann, verwies darauf, dass die meisten Vorfälle im öffentlichen Raum und in Bildungseinrichtungen stattfanden. Israelbezogener Antisemitismus sei die häufigste Erscheinungsform.
Alexander Sperling vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe warnte vor einer dramatisch erhöhten Gefahr für Juden in NRW. Unbeschwertes jüdisches Leben sei derzeit fast nur noch in geschützten Räumen möglich. Unter den gemeldeten Vorfällen waren 18 physische Angriffe und ein Fall extremer Gewalt.
Antisemitische Vorfälle in NRW um mehr als 40 Prozent gestiegen

Foto/Text dts
28. Mai 2025 - 11:58 Uhr
Von Peter Heidenreich