Wieder Führungen im Bunker der DDR-Auslandsspionage

Bunker der DDR-Auslandsspionage. Foto von Christian Ender/dpa/Archivbild

Nach der Winterpause öffnet der frühere Bunker der DDR-Auslandsspionage in der Nähe von Berlin zu Ostern wieder für Besucher. Die erste Führung gibt es nach Angaben des Vereins Bunker-Dokumentationsstätten am Gründonnerstag (28. März.). Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die 40-jährige Geschichte des Bunkers, wie Jörg Diester vom Verein erklärte. Bei der Sonderführung am ersten Tag der diesjährigen Saison sollen demnach auch Bereiche zu sehen sein, die sonst nicht zu besichtigen sind.

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte den Bunker am Rande der brandenburgischen Gemeinde Gosen-Neu Zittau 1984 für Spionagechef Markus Wolf errichten lassen als «Ausweichführungsstelle». Er sollte als geheimer Standort für Krisenfälle zur Koordinierung der Spionage im Ausland dienen.

Planungen und Bau seit 1979 seien unter höchster Geheimhaltung erfolgt, schilderte Diester. Ein Zugriff auf das Areal rund fünf Kilometer westlich von Erkner sei jedoch bereits 1972 erfolgt. Dies hätten Recherchen des Vereins ergeben, so der Koblenzer Bunkerexperte und Buchautor. Unterlagen der DDR-Auslandsspionage aus dem Bundesarchiv belegen nach seinen Angaben, dass es seitdem einen Zwangsverkauf von 240 Grundstücken gab.

Nach dem Ende der DDR stand die Anlage zunächst für viele Jahre leer. Seit 2019 ist das einst höchst geheime Bauwerk unter der Erde ein Lernort für Geschichte. Rund 3000 Menschen haben seitdem laut Diester die Anlage besucht. Auch in diesem Jahr soll dafür an den Wochenenden bis zum November Gelegenheit sein. Interessierte können Führungen zur Geschichte des Bunkers oder zur technischen Ausstattung online buchen.