„Wohnen betrifft uns alle“ – Der Wohnkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt die politische Sprengkraft des Themas

v.l.: Jolien Palau, Projektleiterin Immobilien Development ZEITGEIST Asset Management, Sascha Froemming, Chief Technology Officer CEDES, Elisabeth Olischar, Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat und Landtag, und Dr. Ersin Nas, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin (CDU) | BERLINboxx

„Wohnen betrifft uns alle – sozial, wirtschaftlich und gesellschaftlich.“ Mit diesen Worten eröffnete Ex-Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert den diesjährigen Wohnkongress der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im Berliner Kulturquartier silent green. Der Satz war mehr als ein Grußwort – er setzte den Ton für eine Veranstaltung, die das Thema Wohnen als gesellschaftliche Kernfrage verstand: Wie bleibt Wohnraum bezahlbar, nachhaltig und gerecht verteilt? 
 

Bürokratieabbau als Überlebensfrage 
Im ersten Panel „Bauen statt bürokratisieren“ sprach der Berliner CDU-Abgeordnete Dr. Ersin Nas von einer „Schockstarre der Verwaltung“. Genehmigungsverfahren dauerten in Deutschland, so Nas, „länger als der Bau selbst“. Der Staat müsse „endlich vom Verhinderer zum Ermöglicher werden“. Vertreter der Bauwirtschaft warnten, Bürokratieabbau sei längst keine politische Floskel mehr, sondern eine Überlebensfrage, besonders für den Mittelstand.
 

Bezahlbar und nachhaltig – kein Widerspruch 
Im zweiten Themenblock stand die Balance zwischen Klimaschutz und Mietpreisen im Mittelpunkt. Dr. Melanie Weber-Moritz, Präsidentin des Deutschen Mieterbundes, mahnte: „Klimaschutz darf nicht zum Luxusgut werden.“ Prof. Dr. Elisabeth Endres von der TU Braunschweig hielt dagegen: „Nachhaltigkeit ist kein Kostenfaktor, sondern ein Stabilitätsversprechen.“ 
 

Impulse aus der Wirtschaft
Auch aus Sicht der Wirtschaft wurde der Kongress als wichtiges Signal gewertet. Sascha Frömming, CTO von CEDES, dem Weltmarktführer für Aufzug-Sensorik, hob hervor: „Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Wohnen nicht nur eine wohnwirtschaftliche Frage ist, sondern eine gesamtgesellschaftliche. Themen wie Digitalisierung, Energieeffizienz und Sicherheit in der kritischen Infrastruktur gehören zwingend dazu.“ Frömming betonte, dass innovative Technologien – von smarter Gebäudeautomation bis zu präventiven Sicherheitslösungen – einen Beitrag leisten können, um Wohnqualität und Nachhaltigkeit langfristig zu sichern. 
 

Finanzierbarkeit und Eigentum 
Wie sich Bauvorhaben trotz hoher Zinsen realisieren lassen, war Thema des Panels „Bauen, aber wie?“. Der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) forderte „intelligente Förderung, die Klimaschutz und Eigentum zusammendenkt“. Vertreter von Banken und Genossenschaften sprachen sich für steuerliche Anreize aus, um die private Bau- und Sanierungsbereitschaft zu stärken. Der Wohnkongress der KAS zeigte eindrucksvoll, dass das Thema Wohnen zu einer Schlüsselaufgabe für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft geworden ist – und dass die Lösung nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. BERLINboxx BusinessMagazin

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v.l.: Dr. Melanie Weber-Moritz, Präsidentin Deutscher Mieterbund e.V., Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, und Tanja Samrotzki, Journalistin | Foto: BERLINboxx
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v.l.: Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., und Sascha Frömming, Chief Technology Officer CEDES | Foto: BERLINboxx

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