Parkinson: Forschung ermöglicht besseres Leben

Parkinson: Forschung ermöglicht besseres Leben. Symbolfoto von pixabay

Chronische Verstopfung, schlechtere Stimmungslage, ein reduzierter Geruchssinn oder ein gestörter Traumschlaf: Das könnten Hinweise auf Parkinson sein. Ein knappes Viertel der Patienten erkrankt schon um das 50. Lebensjahr. Bei Parkinson handelt es sich um eine schleichende Erkrankung des Gehirns, bei der Bewegungsabläufe allmählich ins Stocken geraten. Ein Umbruch im Umgang mit der Krankheit jedoch macht Hoffnung: "Parkinson führt in vielen Fällen kaum noch zu einer Einschränkung der Lebenserwartung", sagt Prof. Dr. Günter Höglinger, Neurologe vom LMU Klinikum in München, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Kleine und größere Quantensprünge

Zu verdanken ist das einem erheblich verbesserten Wissen bei der Parkinson-Diagnostik und -Therapie. Dieses Wissen haben die führenden deutschen Fachleute nun in eine neue Empfehlung für die Behandlung der Krankheit gepackt. "Viele neue Aspekte, ja, viele kleine und größere Quantensprünge", wie Höglinger sagt, enthält das 700 Seiten starke Werk. Danach sind Medikamente, die wie Dopamin wirken, oder Arzneien, die den Abbau von Dopamin im Gehirn hemmen, erste Wahl. Denn dieser Botenstoff, der eigentlich für die Übertragung von Signalen im Gehirn gebraucht wird, ist bei Parkinson deutlich weniger vorhanden. Dadurch kommt es auch zu Störungen der Bewegung. Leidet jemand aber schon zu Krankheitsbeginn an starkem Zittern, hilft Levodopa zu nehmen.

Bei fortschreitender Erkrankung lässt die Wirkung eines Medikaments meist nach. Dann empfehlen Fachleute, das Therapiemanagement zu ändern - zum Beispiel einen neuen Wirkstoff zu geben oder auf invasive Verfahren umzuschwenken. Deren Nutzung ist in den neuen Empfehlungen klar beschrieben.

Hirnschrittmacher bei heftigem Zittern

Ein Hirnschrittmacher kann vor allem Erkrankten helfen, die nicht älter als 70 sind und sehr unter motorischen Einschränkungen leiden, so das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Hierbei platzieren Ärztinnen und Ärzte feine Elektroden gezielt in das Gehirn. Diese geben dann regelmäßig leichte elektrische Impulse ab, um die Nerven zu stimulieren. Bei Patientinnen und Patienten mit heftigem Zittern ist ein früher Einsatz eines solchen Hirnschrittmachers sinnvoll.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 3B/2024 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich.

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