Mit Worten wirklich etwas bewegen! Unsere Stimme verrät alles: unsere Gedanken, Gefühle, unseren Charakter. Das ist den meisten Menschen aber gar nicht bewusst - bis ihre Stimme einmal versagt oder aufgrund einer Erkrankung anders klingt. An der Stimme hört man alles. Die Verspannungen, Unsicherheiten, den Stress oder die Überforderung. Unsere Stimme ist wie ein offenes Buch, weiß Stimmexpertin Wiebke Huhs. Daher ist es für Menschen, die beruflich viel reden, so wichtig, ihre Stimme auszubauen. Sie ist die Basis für Kommunikation und Rhetorik. Selbst die schönsten Worte können dann ihre Wirkung verfehlen.
„So, wie eine wohlklingende, "runde" Stimme Türen öffnet, verschließt eine schrille, hohe oder dünne Stimme diese Türen. Aber keine Sorge, jeder Mensch hat im Grunde eine schöne Stimme. Klingt sie noch nicht so schön, wie sie sollte, liegt das an der Mischung. "Für eine wohlklingende Stimme braucht es die richtige Mischung aus Körper, Stimme, Ausdruck und Kopf.“
Wiebke Huhs: Viele Menschen packen ihren Stress in den Kiefer. Sie wollen sichtbare Anzeichen von Stress, wie verkrampfte Hände oder hochgezogene Schultern, vermeiden. Stress im Kiefer verursacht harten Stimmklang und Kurzatmigkeit. Eine angespannte Stimmklang kann negative Eindrücke bei anderen hinterlassen, zum Beispiel den Eindruck, dass die betroffene Person "schwierig" sei. Auch eine feste Bauchmuskulatur oder ein festes Zwerchfell können zu einer gestresst klingenden Stimme führen.
Das alles ist vermeidbar. Man muss lediglich wissen, wie man Körper, Kopf und Stimme in Einklang bringt. Stimmt das Zusammenspiel, verliert man keine Energie. Man arbeitet gesund und ökonomisch, klingt gut, wirkt souverän und überzeugt sein Umfeld.
Die Stimmexpertin vermittelt in ihren Coachings, wie man das Zusammenspiel von Stimme und Körper optimiert, um die Wirkung der eigenen Kommunikation und Rhetorik zu verbessern. Wenn Stimme und Körper harmonieren, ist eine perfekte Performance möglich.
Der Subtext
Wiebke Huhs kennt auch die Tücken, die im Subtext liegen: „wenn das, was ich denke, nicht mit dem übereinstimmt, was ich sage, fliegt mir ein schön formulierter Satz ziemlich sicher um die Ohren. Das, was ich denke, ist mein "Subtext", den ich mit meinem Stimmklang an meinen Gesprächspartner transportiere.“
Stimmexpertin Wiebke Huhs nannte als Beispiel eine Führungskraft namens Sandra, die große Stress mit einer Mitarbeiterin hatte. Obwohl der Inhalt ihres Gesprächs gut gewählt war, sendete ihr Subtext eine andere Botschaft: "Du blöde Kuh! Tu endlich, was ich sage!" Die Mitarbeiterin reagierte daraufhin extrem aufgebracht. Viele Menschen verstehen nicht, warum andere so hart auf sie reagieren, wenn nur der Subtext negativ ist.
Um solche unangenehmen Momente zu vermeiden, rät Huhs dazu, sich bewusst mit der eigenen Stimm- und Körperbeherrschung auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man sie kontrollieren kann. Sie empfiehlt, sich besonders am Anfang der beruflichen Laufbahn oder beim Wechsel in eine höhere Position auf diese Top-Performance-Fähigkeiten zu konzentrieren. Denn, wie Huhs betont, "wenn man es einmal richtig erlernt, hat man es für den Rest seines Lebens immer zur Hand, wenn man es braucht!"
Huhs empfiehlt, die eigene Stimm- und Körperbeherrschung zu reflektieren und zu erlernen, um peinliche Situationen zu vermeiden. Besonders zu Beginn der Karriere oder bei einem Karrieresprung sollten diese Top-Performance-Fähigkeiten erworben werden. Denn einmal gelernt, hat man sie ein Leben lang zur Hand. Mehr hierzu gerne auf der Website von Wiebke Huhs.