Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern zurückgewiesen, den Feiertag Mariä Himmelfahrt auf den gesamten Freistaat auszudehnen. Die Forderung des DGB sei legitim, "aber sie verkennt den Sinn des staatlichen Schutzes für besondere Feiertage in der christlichen Tradition unseres Landes", sagte er am Donnerstag der Mediengruppe Bayern.
Denn Feiertage seien zum Feiern da, "nicht nur zum Chillen". Er freue sich daher "über die vielfachen Bräuche quer durch Bayern anlässlich Mariä Himmelfahrt, Kräuterbüschel ebenso wie Wallfahrten", so Herrmann.
Es sei auch weiterhin richtig, Mariä Himmelfahrt als besonderen Tag zu feiern.
Die Bayerische Verfassung formuliere als oberste Bildungsziele auch Ehrfurcht vor Gott und Achtung vor religiöser Überzeugung. "Diese Achtung erwarten wir an christlich bedingten Feiertagen wie Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten, aber auch Mariä Himmelfahrt oder Allerheiligen auch von Angehörigen anderer Religionen und Atheisten", so Herrmann.
Zur christlichen Prägung Bayerns gehörten aber auch Traditionen außerhalb gesetzlicher Feiertage wie St. Martin am 11. November und Nikolaus am 6. Dezember, so Herrmann weiter. Martinszüge mit Laternen oder Nikolausfeiern sollten nicht einem völlig falschen Toleranzverständnis geopfert werden. "Frieden und Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft werden nicht gefördert, indem religiöse Bekenntnisse auf Null nivelliert werden, - ganz im Gegenteil: Demokratie braucht Religion."
Am 15. August haben nur die Menschen in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung frei. Die bisher von den Konfessionsverhältnissen in den Kommunen abhängige Regelung für das katholische Hochfest Mariä Himmelfahrt sei "nicht mehr zeitgemäß", hatte der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl in dieser Woche kritisiert. "Ob ich am 15. August frei habe oder nicht, darf keine Frage der Postleitzahl sein."
Herrmann weist DGB-Vorstoß zu Feiertag zurück

Foto/Text dts
15. August 2025 - 02:00 Uhr
Von Peter Heidenreich