Finanzmarktaufsicht warnt vor Rückschlägen an den Börsen

Finanzmarktaufsicht warnt vor Rückschlägen an den Börsen
Die EU-Finanzmarktaufsicht Esma warnt angesichts der geopolitischen Spannungen vor weiteren Turbulenzen an den Börsen. "Da wir in einer unsicheren Welt leben, ist das Risiko von Rückschlägen groß", sagte Esma-Chefin Verena Ross dem "Handelsblatt". "In jedem Fall müssen sich alle Marktteilnehmer angesichts der angespannten geopolitischen Lage weiterhin auf große Schwankungen an den Märkten einstellen und dies auch in ihrem Risikomanagement berücksichtigen." Nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump im April hatten viele Investoren US-Wertpapiere und andere Dollar-Anlagen verkauft. Ross ist dennoch überzeugt, dass der US-Kapitalmarkt weiterhin eine hohe Relevanz für Europa haben wird.
"Bei der Finanzinfrastruktur ist Europa in vielen Bereichen abhängig von US-Institutionen, etwa im Zahlungsverkehr oder bei den Ratingagenturen", sagte sie. "Zudem haben auch viele europäische Sparerinnen und Sparer in großem Umfang in den USA investiert." Trotz der großen Unsicherheit hat 2025 nicht nur der deutsche Leitindex Dax neue Höchststände erreicht, sondern auch der Bitcoin. In Europa sei der Kryptomarkt zwar noch vergleichsweise klein, aber er wachse, sagte Ross. "Wir beobachten, dass immer mehr Banken ihren Kunden den Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen anbieten." Die größten Banken der Euro-Zone hätten für ihre Kunden 2024 Kryptowährungen im Wert von 4,7 Milliarden Euro verwahrt. "Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023, als es lediglich 400 Millionen Euro waren", so Ross.