FaceClub-CEO Dinner in Hamburg wieder ein großer Erfolg

Foto v.l. Soeren Bauer, MarieLuise Marjan und Volkan Baydar Foto von Marc Metzler

Hamburg, 23. Februar 2024 Die Wirtschaft in Deutschland lahmt. Politische Lösungen für einen Aufschwang sind nicht in Sicht. Eine hochkarätig besetzte Paneldiskussion, die unter dem Motto „Wirtschaft und Politik – Freunde oder Feinde“ stattfand, sorgte auf dem gestrigen FaceClub-CEO Dinner für einen spannenden Dialog. Rund 80 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung waren der Einladung des FaceClubs-Gründers Sören Bauer gefolgt, darunter auch die bekannte Schauspielerin Marie-Luise Marjan („Lindenstraße“). Sabine Pracht, Journalistin und Coach „Female Leadership & Transformation“ führte als Moderation durch die Veranstaltung.

Eröffnet wurde der Abend von Keynote-Sprecher Jan Hesselbarth, Founder & COO Wachs, Hesselbarth & Co Strategy Advisors GbR.  Der ehemalige Offizier der Bundeswehr und Fallschirmjäger-Feldwebel fesselte die Gäste mit einem brisanten Vortrag zum Thema „Hybride Bedrohungen: Kiew, Tel Aviv, Hamburg – wie hybride Bedrohungen weltweit wirken.“ Jan Hesselbarth betonte in seiner Rede: „Hybride Bedrohungen zielen darauf ab, Misstrauen und Spaltung zu säen und nutzen die Macht der Aufwieglung, um demokratische Institutionen zu untergraben und die soziale Ordnung zu stören.“ Um den Herausforderungen hybrider Bedrohungen zu begegnen, setzt er sich für einen starken, demokratischen Diskurs ein. „Dies bedeutet, offene und respektvolle Diskussionen zu fördern, in denen unterschiedliche Meinungen gehört und verstanden werden können.“

Die anschließende Paneldiskussion konzentrierte sich auf die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Interaktion zwischen politischen Entscheidungsträgern und Wirtschaftsvertretern ergeben. Dabei widmeten sich die Diskutanten insbesondere der Frage, wie Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten müssen, um gemeinsame Ziele wie Nachhaltigkeit, Wachstum und soziale Verantwortung zu erreichen.

Marc S.Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstand-Bunds (DMB) e.V., vertritt  die Interessen von über 27.000 Unternehmen aus 30 verschiedenen Branchen. Der Diplom-Kaufmann kritisierte: „Es gibt keine Partei in Deutschland, die eine gute Mittelstandpolitik betreibt. Statt den Unternehmen eine dringend benötigte Planungssicherheit zu geben, steckt die Politik in einem endlosen Dauerwahlkampf fest. Die wirtschaftliche Stimmung innerhalb der mittelständischen Branchen ist daher sehr getrübt.“ Neben einem klaren Weg, um zukunftsgerecht wirtschaften zu können, wünscht sich Tenbieg von der Regierung die Umsetzung dreier Schlüsselmaßnahmen: „Vereinfachen, entlasten und fördern. Diese Maßnahmen würden entscheidend dazu beitragen, den Mittelstand zu stärken.“

Unternehmerin Homeira Amiri, die mit ihrer Familie die Hotelkette Centro Hotel Management GmbH mit über 40 Häusern und mehr als 600 Angestellten betreibt,  zeigte sich ebenfalls enttäuscht von der Ampel-Koalition. „Obwohl der Mittelstand eine der wichtigsten Säulen der deutschen Wirtschaft ist, fühle ich mich als Unternehmerin überhaupt nicht wahrgenommen“, erklärte die Hamburger Top-Managerin. „Es wird von Tag zu Tag schwieriger, die vorgeschriebenen Rahmenbedingungen zu erfüllen.  Viele Unternehmer sind inzwischen gezwungen, sich die Frage zu stellen, ob Deutschland überhaupt noch der richtige Wirtschaftsstandort für ihre Unternehmen ist oder ob man diese nicht besser verkauft oder ins Ausland verlegt“, lautete die ernüchternde Bilanz der Panelteilnehmerin.

Emily Büning, politische Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen äußerte sich optimistischer zum Spannungsverhältnis zwischen Politik und Wirtschaft: „Wir befinden uns in politischen und gesellschaftlichen herausfordernden Zeiten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen zu sichern, suchen wir täglich das Gespräch und haben bereits Vieles auf den Weg gebracht“, versichert die Rechtsanwältin. Sie ist davon überzeugt, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen nur in einem engen Schulterschluss gelöst werden können. Bestes Beispiel dafür sei die Einführung des Praxischecks für Gesetzesvorhaben. „Beim Solarpaket haben sich Handwerker, Unternehmer und Verbände das Gesetzespaket genau angeschaut. Das war sehr hilfreich, denn so konnten bereits vorab bürokratische Hindernisse abgebaut werden.“

Matthias Ilgen, Geschäftsführer Advanced Level Politics GmbH und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD) beurteilt das Zusammenspiel von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern pragmatisch: „Politische Entscheidungen erfolgen nach einer anderen Logik als wirtschaftliche. Politiker beschäftigen sich in erster Linie damit, gewählt zu werden. Unternehmen müssen sich deshalb aktiv in die Diskussion um Regeln und Gesetze einbringen.“

Schauspielerin Marie-Luise Majahn besitzt zwar kein eigenes Unternehmen, trotzdem vertritt die 83-Jährige eine eindeutige Position: „Die Politik muss Hand in Hand mit der Wirtschaft gehen“, so die Wahlhamburgerin. „Sie müssen gut miteinander auskommen, denn schließlich trägt die Wirtschaft unser Land.“

Nach der Diskussion fand im edlen Ambiente des Restaurants Strickers’s Kehr Wieder Spitze in der Hamburger Hafencity ein angeregtes Get Together statt. Die FaceClub-Mitglieder nutzten die Gelegenheit, die Gespräche mit den Diskutanten fortzusetzen, neue Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen.