Expertin über Risiken der Hyaluronsäureunterspritzung

Expertin über Risiken der Hyaluronsäureunterspritzung. Symbolfoto: First Class Medical

Beauty-Expertin Denise Hopfe: Hyaluronsäurefiller sind in der Ästhetik allseits beliebt und werden sowohl in Cremes als auch in Injektables benutzt. Dabei wird die enorme Wasserbindungsfähigkeit der Hyaluronsäure genutzt, um entweder Falten zu heben oder Volumen-und Gewebsverluste auszugleichen. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Produkte auf den Markt, die neben der Qualitätsverbesserung auch bezüglich ihrer chemischen Struktur die unterschiedlichen Indikationen bzw. anatomischen Regionen des Gesichtes, Halses oder der Hand berücksichtigten. So wird der größte Teil der HA-Filler noch aus Hahnenkämmen hergestellt, doch zunehmend kommen sogenannte vegane Filler zum Einsatz, die aus Bakterien, Hefen und Pilzen durch Fermentation gewonnen werden.

Solche Produkte aus tierischer Herstellung waren gelegentlich mit allergischen Reaktionen auf das enthaltene Hühnereiweiß verbunden. Diese allergischen Reaktionen können auch nach Wochen und Monaten auftreten und wird auch als verzögerte Überempfindlichkeitsraktion bezeichnet. Ähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen wurden in letzter Zeit vermehrt im Zusammenhang mit einer SARS-Covid 19 Impfung registriert und haben die Behandler sehr verunsichert. Es traten im zeitlichen Abstand von ca. 6 Wochen bis Monaten vor und nach der Impfung bei einer Injektion von HA- Fillern im Gesicht länger anhaltende und ausgeprägtere Schwellungen vor allem im unteren Orbitabereich und malar auf, die nicht immer einfach zu behandeln waren. Es wurde berichtet, dass hier der Einsatz von Kortikosteroiden und Hyaluronidase notwendig wurde und gelegentlich auch eine Antibiose.

Deshalb ist es derzeit sehr wichtig, genügend Abstand von 6 Monaten zu einer COVID- Impfung als auch einer SARS- COVID 19 Infektion bei einer geplanten Hyaluronsäure Fillerbehandlung zu planen. Schwellungen gehören aber auch zu den gängigen Komplikationen nach Fillerbehandlung im Gesicht. Diese sind durch die starke Wasserbindungsfähigkeit der Hyaluronsäure bedingt und kann bis zu 14 Tage nach Injektion anhalten. Deshalb sollte. Nach der Behandlung jegliche Wärme in Form von verstärkter Sonneneinstarhlung, Sauna oder Solarium gemieden werden, um keine Entzündungsreaktionen auszulösen. Sollte allerdings die Schwellung als sehr Störung empfunden werden, kann mit einem Antidot, der Hyaluronidase, einem speziellem Enzym zum Auflösen der Hyaluronsäure, gearbeitet werden. Diese wird direkt in die mit Filler behandelte Region injiziert, je nach Vernetzungsgrad des Fillers stärker oder weniger stark verdünnt.

Allerdings sind das keine Behandlungen , die von Kosmetikern oder Laien vorgenommen werden sollte, sondern in die Hand von erfahrenen Medizinern gehören. Fillerbehandlungen sind in Deutschland nur durch Ärzte und Heilpraktiker erlaubt. Das trotzdem auch schwerwiegende Komplikationen wie eine Nekrose (Gewebsuntergang) der Lippe und der Nasenspitze oder gar eine Erblindung nach Fillerbehandlungen passieren, zeugt davon, das diese nicht von zugelassenen Anwendern vorgenommen wurden und diese auch nicht über das anatomische Know-how verfügten. Gerade bei der Unterspritzung der Nasolabialfalte kann bei unachtsamer Injektion das Fillermaterial eine Arterien an der seitlichen Nase, die eine direkte Verbindung zum Stammhirn bzw. Zum Auge hat, verstopft werden, was möglicherweise eine Erblindung oder einen Schlaganfall auslösen kann.

Beauty-Expertin Denise Hopfe: Auch hier muss ein Konzept zum Notfallmanagment vorliegen und sofort umgesetzt werden. Das können eben nur ausgebildete Mediziner. Leichtere Komplikationen nach Hyaluronsäurebehandlung sind Blutergüsse, die innerhalb von wenigen Tagen wieder verschwinden und im Allgemeinen kein Risiko für das ästhetische Ergebnis darstellen. Ist man sich all der genannten Gefahren der Fillerbehandlung bewußt und hat man sich einen gut ausgebildeten und erfahrenen Anwender gesucht, bleibt diese Therapieform in der Ästhetik insgesamt ein eher risikoarmes Managment. Sie haben Fragen an Beauty-Expertin Denise Hopfe? Weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite von First Class Medical, klicke hier: 

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