Einschulungsfeiern in Brandenburg: Trübsal vor Schulstart

Archivfoto von Rolf Vennenbernd/dpa

Ab kommender Woche wird an Brandenburgs Schulen das neue Schuljahr eingeläutet. Bereits am Wochenende finden für die rund 24.100 Erstklässler überall im Land Einschulungsfeiern statt. Mit Blick auf das neue Schuljahr äußert sich das Bildungsministerium zurückhaltend. «Die fiskalischen Rahmenbedingungen sind herausfordernd und haben Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern große Sorgen bereitet», sagte Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) vor wenigen Tagen.

Bildungsminister spricht von «großen Sorgen» 

Insbesondere der Lehrermangel stellt ein Kernproblem im Bildungsbereich dar. Rund 255 Vollzeitstellen sind nach Angaben des Bildungsministeriums im kommenden Schuljahr noch unbesetzt. «Das sind ungefähr 1,3 Prozent der Gesamtstellen», sagte Freiberg. Ursache für die Lücke ist laut Minister das gekürzte Personalbudget des Landes. In Brandenburg ist die Zahl der Lehrerstellen im Haushalt dieses Jahres um 345 Vollzeitstellen gesunken.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Sie klettert nach Ministeriumsangaben ebenfalls auf einen Rekordwert der vergangenen zehn Jahre: Mit prognostizierten 323.600 Schülerinnen und Schülern sind es noch einmal rund 2.600 mehr als im Vorjahr. Zudem gibt es zum neuen Schuljahr elf Schulen mehr, also insgesamt 953. 

Gewerkschaft geht von problematischem Schuljahr aus

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürchtet angesichts der Kürzung von Lehrerstellen und einer wachsenden Schülerzahl ein problematisches Schuljahr. «Wir haben jetzt weniger Stellen, mehr Schülerinnen und Schüler und kein Geld», sagte GEW-Landeschef Günther Fuchs. «Der Unterrichtsausfall ist vorprogrammiert.» Die Klassen würden voller. Zudem steige der Anteil der Seiteneinsteiger.

Eine wesentliche Veränderung kommt in diesem Jahr auf die jüngsten Schüler zu. Private digitale Endgeräte - wie Handys oder Tablets - müssen ab diesem Schuljahr während des Unterrichts ausgeschaltet und in Schultaschen, Schränken oder Schließfächern verstaut werden. Die neue Regelung soll für die Jahrgangsstufen eins bis sechs an Grund- und Förderschulen gelten.

Brandenburg ist nicht das einzige Bundesland mit solchen Regelungen. In Bremen sind seit dem 1. Juni Handys an Grundschulen und weiterführenden Schulen bis zur zehnten Klasse verboten. In Hessen plant die Landesregierung, die private Nutzung von Handys, Tablets und Smartwatches an allen Schulen ab August grundsätzlich zu verbieten. Auch im Saarland soll an Grundschulen ein Handyverbot eingeführt werden.

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