Charité setzt umfangreiche Vorsorgemaßnahmen im Tierversuchslabor um

Charité setzt umfangreiche Vorsorgemaßnahmen im Tierversuchslabor um! Foto: pixabay

Zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird die Charité – Universitätsmedizin Berlin das Tierversuchslabor am Campus Virchow-Klinikum umfangreich dekontaminieren. Hintergrund sind positive Befunde von Coxiellen innerhalb eines eng begrenzten Bereichs. Coxiellose ist eine bakterielle Erkrankung, die bei Tieren meist asymptomatisch verläuft, bei Menschen unter anderem zu grippeartigen Symptomen führen kann und Q-Fieber genannt wird. Tiere und Menschen in der näheren Umgebung eines infizierten Tieres können sich durch Einatmen von Staub und Tröpfchen anstecken. Da der Erreger die Fähigkeit besitzt, Dauerformen zu bilden und eine hohe Abwehrkraft gegenüber Austrocknung hat, kann er anhaltend in Staub, auf Heu oder in Wolle überleben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Die von der Charité nun beschlossenen Maßnahmen sehen eine grundlegende Desinfektion des eng begrenzten Bereichs vor. Zudem ist die Tötung von einzelnen Versuchstierbeständen unumgänglich. Es handelt sich um rund 1.200 kleine Nagetiere, in deren unmittelbarer Haltung wiederholt positive Befunde erhoben wurden. Die Charité nimmt ihre Verantwortung für den Schutz der Beschäftigten sehr ernst. Daher bleibt der gesamte Bereich für die Forschung bis zum Abschluss der vollständigen Dekontamination gesperrt.

Die notwendigen Vorsorgemaßnahmen erfolgen nach vorherigem Austausch mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und dem Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Dabei wurden neben der Fürsorgesorgepflicht gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch tierschutzrechtliche Aspekte intensiv besprochen. 

Die Charité bedauert die notwendig gewordene Tötung der Versuchstiere. Sie engagiert sich intensiv für eine verstärkte Umsetzung des 3R-Prinzips in Forschung und Lehre und hat dafür vor einigen Jahren Charité 3R gegründet. Der Name Charité 3R bezieht sich auf die Begriffe Replace, Reduce und Refine. Ziel dieses Prinzips ist es, Tierversuche zu ersetzen, die Anzahl der Versuchstiere zu reduzieren und die Belastung für Versuchstiere zu mindern. In der biomedizinischen Forschung spielen Tierversuche nach wie vor eine wichtige Rolle. Charité 3R will den Tierschutz in diesem Forschungsumfeld verstärkt vorantreiben und nicht ersetzbare Tierversuche verbessern. Außerdem suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort nach neuen Möglichkeiten, um Tierversuche durch Alternativmethoden zu ersetzen. Quelle: Charité.

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