Brandenburgs-Festivalsommer in Startlöchern: Kulissen und viel Natur

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Mit Zuversicht blicken die Veranstalter der zahlreichen Festivals in Brandenburg auf die langsam beginnende Saison. Brandenburg sei für Festivalgänger aus verschiedenen Gründen attraktiv, erklärte eine Sprecherin des Feel Festivals. Es gebe zig Festivals, die alle unterschiedliche Musikgenres und Zielgruppen bedienten. «Außerdem bietet Brandenburg schöne Kulissen und viel Natur», betonte die Sprecherin. Das Feel Festival, bei dem hauptsächlich elektronische Musik gespielt wird, findet Ende Juli im Süden Brandenburgs statt.

Durch die vielen Seen werde außerdem das Baden möglich, was zu heißen Festivaltagen perfekt passe, ergänzten die Organisatoren des alínæ lumr Festivals in Storkow. «In Zeiten, wo der Strukturwandel, der Wegzug junger Menschen, der Leerstand und der politische Rechtsruck die Kleinstädte im Land Brandenburg prägen, finden wir es umso wichtiger, ein Zeichen dagegen zu setzen.» Auch für die Berliner seien Brandenburger Festivals ein Ort, um dem Großstadttrubel zu entkommen.

Trotz Vorfreude äußerten sich die Veranstalter auffallend zurückhaltend in Bezug auf ihre Erwartungen zu den Besucherzahlen. «Die Pandemie hat die Branche ganz schön verändert und es ist nicht mehr so wie zuvor», sagte ein Sprecher des «Jenseits von Millionen»-Festivals, das Anfang August auf einer Burg in der Niederlausitz stattfindet. Die Gäste seien deutlich spontaner geworden und würden erst spät ihre Tickets kaufen. Das sei für die Veranstalter eine Herausforderung, da sie weniger Sicherheit hätten und schlechter planen könnten.

«Im Vergleich zu den Jahren vor Corona läuft der Ticketverkauf aktuell nicht optimal», erklärten auch die Veranstalter des alínæ lumr Festivals. Sie beobachten ein zögerliches Kaufverhalten. Die Verkaufszahlen erreichten nicht das Level der Jahre vor der Pandemie, hieß es vom Feel Festival. Die Pandemie habe den Zulauf abrupt ausgebremst, die Branche spüre das noch immer.

«Angesichts der problematischen Weltlage ist im Allgemeinen eine Zurückhaltung bei Kulturveranstaltungen zu beobachten», führte eine Sprecherin des Lausitz-Festivals aus. Zudem seien durch die Inflation viele Organisatoren gezwungen, die Preise anzuheben. «Wir planen prinzipiell eine jährliche Kostensteigerung zum Inflationsausgleich ein. Wir haben unsere Ticketpreise den ortsüblichen Preisen angepasst», erklärte die Sprecherin. Auch viele der anderen Festivals sprachen davon, Preisanpassungen seien unumgänglich.