Studie sieht Selbstzensur bei Nahost-Forschern in Berlin

Studie sieht Selbstzensur bei Nahost-Forschern in Berlin
Forscher mit Bezug zum Nahen Osten an deutschen Hochschulen üben einer Studie zufolge seit Oktober 2023 vermehrt Selbstzensur aus. Das Zentrum für interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung der Freien Universität Berlin teilte mit, dass 85 Prozent der Befragten eine zunehmende Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit wahrnehmen. Besonders betroffen sind Nachwuchswissenschaftler und befristet Beschäftigte: 76 Prozent der rund 2.000 Befragten gaben an, sich bei Israel-bezogenen Themen zurückzuhalten. Als Gründe nannten sie Angst vor Missverständnissen, öffentlicher Anfeindung und beruflichen Konsequenzen.
Mehr als die Hälfte der Wissenschaftler fühlt Druck, das Thema Israel/Palästina an ihrer Institution zu meiden. Die Studie zeigt, dass nur 47 Prozent der Befragten keine Bedrohungen oder Einschränkungen erlebt haben. Andere berichteten von Hassrede im Netz, Antisemitismusvorwürfen und institutioneller Ausgrenzung. Die Autoren sehen Handlungsbedarf für gezielte Schutzmechanismen und eine Debattenkultur, die unterschiedliche Betroffenheiten anerkennt.

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