Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage zum Amtsgericht Tiergarten gegen einen 30-jährigen Deutschen erhoben, der verdächtigt wird, im März einen Cyberangriff auf Rosneft Deutschland durchgeführt zu haben. Das betroffene Unternehmen gehört zur Kritischen Infrastruktur im Energiesektor, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Der Mann wird beschuldigt, in zwei Fällen Daten ausgespäht und in einem Fall Computersabotage in besonders schwerem Maße begangen zu haben.
Nach den Ermittlungen des Bundeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft wird dem Angeschuldigten vorgeworfen, bei den Cyberangriffen auf Rosneft Deutschland im März insgesamt rund 20 Terabyte Daten entwendet und KRITIS-relevante Systeme gelöscht zu haben.
Die Daten wurden laut Staatsanwaltschaft anschließend auf einer von ihm und zwei weiteren Mitgliedern der Anonymous-Gruppe betriebenen Website veröffentlicht, die seit Mitte 2023 inaktiv ist.
Der Angriff auf das Tochterunternehmen des russischen Energieunternehmens Rosneft verursachte einen Schaden in Millionenhöhe. Nach Entdeckung des Cyberangriffs musste das Unternehmen seine gesamten Systeme offline nehmen und forensische Untersuchungen einleiten, was Folgekosten von rund 9,756 Millionen Euro verursachte. Zudem kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen der internen Kommunikation und des operativen Geschäfts, was auch die Transportlogistik betraf.
Anklage gegen mutmaßliches Mitglied einer Anonymous-Gruppe in Berlin

Foto/Text dts
27. August 2025 - 23:25 Uhr
Von Sophie Neumann