Winzer befürchten erheblichen Rückgang des Steillagenweinbaus

Winzer befürchten erheblichen Rückgang des Steillagenweinbaus
Der Deutsche Weinbauverband (DWV) sieht den Anbau von Weinreben in deutschen Steillagengebieten nach der geplanten Mindestlohnerhöhung in Gefahr. "Gerade in den Steillagengebieten halten wir einen erheblichen Rückgang der Anbaufläche für möglich", sagte Matthias Dempfle, stellvertretender DWV-Geschäftsführer, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Bereits vor der Entscheidung der Mindestlohnkommission für eine Erhöhung auf 14,60 Euro bis 2027 befürchteten Betriebe einen erheblichen Flächenrückgang. "Dies wird sich durch den Mindestlohn beschleunigen", sagte Dempfle. Sinkende Absatzzahlen, ein sinkender Fassweinpreis und massiv steigende Produktionskosten setzten Winzern stark unter Druck.
"In dieser wirtschaftlich angespannten Lage ist es schwierig, zusätzliche Lohnkosten zu tragen, ohne dabei Existenzen zu gefährden oder Arbeitsplätze abzubauen", so Dempfle. Der Preis für Verbraucher ändere sich vorerst aber nicht. Da im europäischen und außereuropäischen Ausland deutlich geringere Mindestlöhne gezahlt werden, stünden die Weinbaubetriebe in Deutschland unter extremem Wettbewerbsdruck, erklärte Dempfle. "Dies führt dazu, dass steigende Lohnkosten nicht oder nicht ausreichend an den Handel, die Verarbeitungsunternehmen oder die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergereicht werden können."