Die Feuerwehr kämpft weiter gegen den großen Waldbrand in der Gohrischheide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg. Die Lage wurde zwar zuletzt als weitgehend stabil eingeschätzt, wie das Landratsamt in Meißen mitteilte. Dennoch waren am Samstag noch immer rund 500 Kräfte an den Löscharbeiten beteiligt. Vier Löschhubschrauber und zwei Wasserwerfer wurden eingesetzt. Aus Sachsen-Anhalt wurden Spezialisten für die Bekämpfung von Vegetationsbränden angefordert.
Brandgeruch bis Berlin
Der Wind drehte Richtung Brandenburg. Das wirkte sich bis Berlin aus: Die Rauchschwaden zogen bis in die Hauptstadt, wie der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, sagte.
In der Warnapp Nina wurde am Morgen für die brandenburgischen Kreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming vor einer verstärkten Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt.
Die Gohrischheide liegt an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg. Nach Angaben des Landratsamtes in Meißen sind die Einsatzkräfte in Brandenburg darauf vorbereitet, dass das Feuer auch auf ihrem Gebiet wieder aufflammen könnte. Nach dem Ausbruch am Dienstag hatte sich der Waldbrand zeitweilig auch über die Landesgrenze ausgeweitet.
Lage in den Ortschaften
Am späten Freitagabend waren 45 Anwohner aus dem Ort Jacobsthal Bahnhof in der sächsischen Gemeinde Zeithain evakuiert worden. Auch eine Bahnstrecke in dem Bereich ist laut Landratsamt von den näher kommenden Flammen bedroht.
Am Mittwochabend mussten im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser rund 100 Menschen, unter ihnen auch Heimbewohner, ihr Zuhause verlassen. Hier ist das Feuer nun bis 300 Meter an die Wohnanlage herangerückt. Die Einsatzkräfte versuchten, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
In den Abschnitten Neudorf/Lichtensee sowie rund um die Kaserne Zeithain habe sich die Lage nicht verändert, sie bleibe aber schwierig, erklärte das Landratsamt weiter. Einzelne kleinere Brände könnten aufgrund des munitionsbelasteten Bodens nicht erreicht werden.
Wieder höchste Waldbrandgefahr im Norden Sachsens
In den nördlichen Teilen Sachsen - zu denen auch die Gohrischheide gehört - erreichte die Waldbrandgefahr wieder die höchste Warnstufe 5. Die Helfer und Einsatzkräfte hoffen auf Regen: Niederschläge sind für Montag und Dienstag vorhergesagt und könnten den Waldbrand eindämmen.