Der Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Auch in der Nacht zum Donnerstag waren mehr als 300 Kräfte von Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen im Einsatz, wie der Landkreis Meißen mitteilte. In sechs Einsatzabschnitten kämpften sie gegen die Flammen - unter anderem bei Jacobsthal, Neudorf (Gemeinde Zeithain), Heidehäuser, Lichtensee (Gemeinde Wülknitz) und Nieska (Ortsteil der Stadt Gröditz).
Genaues Ausmaß des Brandes noch unklar
Die Lage bleibt angespannt. Eine weitere Ausbreitung des Feuers in Richtung der Bundeswehrkaserne in der Nähe konnte laut Landratsamt in der Nacht eingedämmt werden. Wie groß die betroffene Fläche aktuell ist, ist weiter unklar. Das Landratsamt hatte am Donnerstag von 200 Hektar berichtet, nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand am Donnerstagabend jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar. Am Donnerstagmorgen sollte eine neue Lageeinschätzung erfolgen.
Zur Unterstützung der Löscharbeiten soll ein Löschhubschrauber der Bundeswehr eingesetzt werden - allerdings nur in Gebieten, die nicht mit Kampfmitteln belastet sind. Ein Wasserwerfer der Polizei hilft ebenfalls bei der Brandbekämpfung.
Seit dem Mittwochabend ist der Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser evakuiert, etwa 100 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, darunter 45 Bewohnerinnen und Bewohner eines Heims für Menschen mit schweren Behinderungen. Sie sind inzwischen in anderen Einrichtungen untergebracht. Die Evakuierung bleibt weiter bestehen. Die in Neudorf angeordnete Evakuierung wurde hingegen aufgehoben.
Katastrophenalarm ausgerufen
Der Katastrophenalarm für die Gemeinden Gröditz, Zeithain und Wülknitz gilt seit Donnerstag. Der Verwaltungsstab des Landkreises arbeitet nach eigenen Angaben rund um die Uhr. Die Bevölkerung wird weiterhin aufgerufen, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen auszuschalten.