Steinmüller fordert mehr Akzeptanz für Eltern in der Politik

Steinmüller fordert mehr Akzeptanz für Eltern in der Politik
Nach ihrer Bundestagsrede mit Baby fordert die Grünen-Abgeordnete Hanna Steinmüller eine größere Akzeptanz dafür, dass Politiker während ihrer Amtszeit Eltern werden. Die Reaktionen auf die Bekanntgabe der Schwangerschaft von Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) ließen sie zweifeln, dass sich im Vergleich zu früheren Jahren etwas grundlegend verändert habe, sagte Steinmüller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Ich hoffe aber, dass wir es gemeinsam schaffen, es zu normalisieren, dass auch Politikerinnen und Politiker Kinder bekommen und die teilweise sichtbar sind, statt ständig wegorganisiert zu werden." Hubertz hatte im vergangenen Monat bekanntgegeben, dass sie ein Kind erwartet. In sozialen Medien erlebte die Bauministerin dafür Anfeindungen. Steinmüller hatte in der zurückliegenden Sitzungswoche eine Rede im Bundestagsplenum gehalten, mit ihrem Baby in einer Trage - als erste Abgeordnete überhaupt.
Die Grünen-Abgeordnete löste damit eine Debatte über die Vereinbarkeit von Familie und Politik aus. Ein bewusstes Zeichen habe sie mit dem Auftritt aber nicht setzen wollen. "Ich habe es nicht geplant, mein Kind mitzunehmen, aber da es geschlafen hat, wollte ich es nicht wecken", sagte Steinmüller den Funke-Zeitungen. "Dann wäre es definitiv lauter gewesen." Im Plenum seien viele Abgeordnete von dem Auftritt überrascht gewesen, "haben sich aber gefreut, dass erstmals ein Baby am Pult dabei war", sagte Steinmüller. "Insgesamt habe ich wahnsinnig viele Nachrichten bekommen, insbesondere von Frauen, die einerseits von ihren Schwierigkeiten der Vereinbarkeit berichtet haben, aber andererseits gefeiert haben, dass ein Kind sichtbar war und sie sich weniger allein mit den Herausforderungen fühlen."

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