In einer feierlichen Zeremonie in der Hauptstadt überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Mittwochabend den Deutschen Zukunftspreis 2025. Ausgezeichnet wurde das Team der Robert Bosch GmbH aus Stuttgart – bestehend aus Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu – für ihr Projekt „Kraftpaket fürs Klima – Fernverkehr-Lkw mit Wasserstoff elektrisch betreiben“.
Gewinnerprojekt – „Kraftpaket fürs Klima“
Das ausgezeichnete Team hat eine Brennstoffzellen-Antriebstechnologie entwickelt, mit der schwere Lastkraftwagen (Lkw) im Fernverkehr emissionsfrei betrieben werden können. Laut Jury ermöglicht die Innovation einen langen Aktionsradius, reduziert Gewicht gegenüber batterieelektrischen Alternativen um rund vier Tonnen und verkürzt Betankungszeiten auf wenige Minuten – ein entscheidender Vorteil im Schwerlastverkehr.
Das Deutsches Patent‐ und Markenamt (DPMA) schätzt die Innovation als wichtigen Baustein für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft ein und macht das enorme Potenzial technischer Innovationen für eine nachhaltige Lebensweise deutlich.
In seiner Ansprache würdigte Steinmeier das Gewinnerteam: „Der Zukunftspreis ist ein Preis der Ermutigung – für jene Menschen, die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen.“
Er betonte weiter, dass Forschung und Innovation nicht im Elfenbeinturm stattfinden dürften, sondern „in den Alltag der Menschen“ überführt werden müssten – gerade dort, wo Infrastruktur- und Mobilitätswende Hand in Hand mit Klimaschutz gehen müssten. Dieses Projekt zeige, so Steinmeier, „wie wir die Energiewende praktisch gestalten können – durch Technik, aber auch durch Planung und Einsatzbereitschaft“.
Bedeutung und Ausblick
Der Deutsche Zukunftspreis, der in diesem Jahr zum 29. Mal vergeben wurde und mit einem Preisgeld von 250.000 Euro dotiert ist, würdigt technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovationen, die das Potenzial haben, die Zukunft zu verändern.
Mit dem Sieg dieses Projekts gewinnt die Brennstoffzelle im Schwerlast-Verkehr deutlich an Profil – ein Sektor, in dem Batterien aufgrund von Gewicht und Lade- bzw. Betankungszeiten bislang an Grenzen stießen. Das ausgezeichnete Team zeigt: Es geht nicht nur um Technik, sondern um Industriemobilität, Infrastruktur, Logistik und letztlich um die Emissionsfreiheit ganzer Transport-Netzwerke.
Steinmeier fasste das so zusammen: „Innovation allein reicht nicht – wir brauchen den Mut zur Umsetzung, die Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Auch außerhalb der Zeremonie wurde das Thema Innovation in der deutschen Wirtschaft betont. Hartmut Engler, CEO von CWS Workwear (Haniel-Gruppe), engagiert sich im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und ist Mitglied im Landeskuratorium Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. Er unterstrich, dass technologische Fortschritte nur dann ihre volle Wirkung entfalten könnten, wenn Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand gingen. Er sagte: „Innovation entsteht dort, wo Forschung und Praxis sich begegnen. Nur in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entsteht wirkliche Zukunftsfähigkeit.“
Damit ergänzte Engler die politischen und wissenschaftlichen Aussagen durch eine betriebswirtschaftliche Perspektive: Für Unternehmen sei es heute zentral, nicht nur neue Produkte zu entwickeln, sondern sie gemeinsam mit Forschungspartnern und Anwendern rasch in den Markt zu bringen – damit Deutschland seine Innovationskraft nicht einbüßt.