Erfolgreicher 2. Bürgerinformationstag am GRAL
Rund 500 Besucherinnen und Besucher informierten sich am Sonntag beim 2. Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz über den aktuellen Stand der Planungen für den ersten CO₂-negativen Industriepark Deutschlands.
Was zunächst nach einer Herausforderung aussah, wurde zu einem gelungenen Tag: Am Sonntagvormittag prasselte der Regen über das ehemalige Flugplatzgelände Drewitz nieder. Organisatoren und Gäste bangten, ob die Veranstaltung ins Wasser fallen würde. Doch pünktlich zum Start des 2. Bürgerinformationstags am Green Areal Lausitz (GRAL) klarte der Himmel auf, die Sonne brach durch – und mit ihr kamen die Menschen. Rund 500 Besucherinnen und Besucher kamen, um sich ein eigenes Bild von einem der ambitioniertesten Transformationsprojekte Ostdeutschlands zu machen.
Bürgerdialog auf Augenhöhe
Während die Kinder beim Karpfenbummler-Zug, beim Spielprogramm von Rally Ewersbach oder an den Ständen der Vereine auf ihre Kosten kamen, stand für die Erwachsenen der Dialog im Mittelpunkt. Im Festzelt und bei den Rundfahrten über das 209 Hektar große Areal konnten sie ihre Fragen direkt an die Verantwortlichen richten – von der Energieversorgung über Ansiedlungspläne bis hin zu konkreten Jobperspektiven.
„Jedes Unternehmen, das sich hier ansiedelt, muss ökologische Ansätze verfolgen und die Zukunft im Blick haben“, betonte Jochem Schöppler, Geschäftsführer der Euromovement Energiepark GmbH, in seiner Ansprache. Der Anspruch sei, Ökonomie und Ökologie nicht als Gegensätze zu begreifen, sondern als gemeinsame Grundlage für nachhaltige Wertschöpfung.
Guido Filipov, Gesellschafter und technischer Leiter, ergänzte: „Wir sind greifbar und ansprechbar – sprechen Sie uns an. Transparenz ist uns wichtig.“ Parallel dazu konnten sich die Gäste in einer Präsentation über Planungsstand, Investorenanfragen und nächste Schritte informieren.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Für historische Erdung sorgte Peitz’ Bürgermeister Jörg Krakow, der die Gäste im Karpfenbummler-Zug begrüßte. Er erinnerte an die militärische Vergangenheit des Flughafens Drewitz, an Kunstflugstaffeln und Pilotenausbildung großer Maschinen – und daran, wie wechselvolle Eigentümerzeiten die Region verunsicherten. Umso wichtiger sei es heute, mit Euromovement einen verlässlichen Partner an der Seite zu wissen: „Wir sind stolz, dass hier ein Industriepark entsteht, der weit über die Region hinausstrahlen wird.“
Bei der anschließenden Rundfahrt über das Gelände zeichnete Jochem Schöppler ein konkretes Bild dessen, was entstehen soll. Vorgesehen ist die Ansiedlung einer Feststoffbatterieproduktion eines Schweizer Unternehmens, die weltweit erste ihrer Art – unbrennbar und ohne seltene Erden. Hinzu kommen Projekte für Wasserstoff- und Kerosinproduktion als Bausteine der Energiewende. Ein Güterbahnhof mit 800 Metern Länge, einzigartig in Brandenburg und ausbaubar auf bis zu sieben Gleise, soll den Standort zu einem wichtigen Knotenpunkt für die Logistik machen. Zudem sieht der Bebauungsplan strikte ökologische Auflagen vor: begrünte Dächer und Fassaden sowie mindestens 30 Prozent Grünflächen auf jedem Grundstück.
„Wir wollen viele mittelständische Unternehmen ansiedeln, keine Abhängigkeit von einem einzigen Großkonzern schaffen“, so Schöppler. Ein klares Signal: Wertschöpfung und Gewerbesteuern sollen in der Region bleiben.
Regionale Verwurzelung
Auch die lokale Wirtschaft war präsent. Sebastian Bubner, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsrates Peitz e.V. und für das Marketing der Veranstaltung verantwortlich, unterstrich die Bedeutung regionaler Identität: „Wir sind keine Großstadt, wir sind Peitz – und gerade deshalb ist es wichtig, dass wir zusammenhalten. Wir unterstützen Projekte wie die Teichnächte oder kulturelle Initiativen nicht mit großen Summen, sondern mit Herzblut und Handarbeit. Entscheidend ist, dass die Menschen spüren: Hier bewegt sich etwas.“
Ein Tag, der Mut macht
Als am Nachmittag die Sonne über dem Gelände stand, war die anfängliche Sorge längst vergessen. Kinder spielten, Bürgerinnen und Bürger diskutierten, Verantwortliche gaben Einblicke und hörten zu. Der zweite Bürgerinformationstag am Green Areal Lausitz zeigte eindrucksvoll: Dieses Projekt ist mehr als ein Bebauungsplan. Es ist ein Signal für Aufbruch, für nachhaltige Arbeitsplätze und für eine Region, die ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt. GRAL ist ein Projekt, das Menschen bewegt und der Region neue Perspektiven eröffnet.