Der 23. Berlin-Brandenburger Immobilientag des Immobilienverbands Deutschland (IVD) in der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK Potsdam) zeigte eindrucksvoll, wie eng Marktkompetenz, Technologie und politische Verantwortung heute miteinander verbunden sind. Unter dem Leitmotiv „Gestalten, Verbinden, Vertrauen“ diskutierten führende Köpfe aus Wirtschaft und Politik der Hauptstadtregion über die Zukunft des Wohnens – mit klaren Botschaften an Politik und Branche.
Aufbruchsstimmung zum Auftakt
In ihrer Eröffnungsrede betonte Kerstin Huth, Vorsitzende des IVD Berlin-Brandenburg, die Rolle des Verbandes als Brückenbauer in einer komplexen Marktlandschaft: „Unser Kompass bleibt das Vertrauen. Unsere drei Leuchttürme heißen Qualität, Kooperation und Gemeinschaft.“
Dirk Wohltorf, Präsident des IVD Bundesverbands, würdigte den Landesverband für seine Dynamik und Geschlossenheit. Vertrauen, Kooperation und Verantwortung seien die Grundlage für eine starke Branche.
FDP-Generalsekretärin Nicole Büttner setzte den politischen Akzent: „Freiheit ist kein nice to have, sondern die Voraussetzung für Entfaltung und Innovation. Wer Eigentum ermöglicht, stärkt Familien, Stabilität und am Ende auch die Demokratie.“
Digitale Präzision für die vertikale Stadt
Wie stark technologische Weitsicht und urbane Verantwortung heute zusammenwirken, verdeutlichte das Schweizer Unternehmen CEDES, Weltmarktführer in der Aufzugssensorik. Mit der IoT-basierten Lösung CEDES Elevate integriert das Unternehmen Aufzüge in das digitale Nervensystem moderner Gebäude und ermöglicht vorausschauende Wartung - unabhängig von Hersteller oder Modell. Seit Anfang 2024 mit einer eigenen Deutschlandzentrale in Berlin vertreten, steht CEDES für eine neue Generation vernetzter Gebäudetechnik, in der Aufzüge Teil der Daseinsvorsorge werden – zuverlässig, sicher und unverzichtbar für eine inklusive, vertikal wachsende Stadtgesellschaft.
Effizienz durch Vernetzung
Ein weiteres Beispiel für den digitalen Aufbruch in der Branche ist FIV.Energy. Das Technologieunternehmen aus Berlin denkt Energieeffizienz neu – nicht als bauliche Maßnahme, sondern als datenbasierten Prozess. Über eine KI-Plattform vernetzt FIV.Energy Strom, Wärme, Kühlung und Ladeinfrastruktur und steuert Energieflüsse in Echtzeit. Das Ergebnis ist messbar: Im Referenzobjekt Kasseler „Kugelhaus“ sank der Energieverbrauch nach nur vier Monaten um 58 Prozent, und dies ohne Eingriffe in die Bausubstanz. Damit sendet das Unternehmen ein deutliches Signal: Nachhaltigkeit entsteht durch Vernetzung, nicht durch weitere Dämmplatten.
Dynamik aus der Praxis
Im weiteren Verlauf des Immobilientags zeigte sich, wie viel Innovationskraft und Fachwissen in der Branche steckt. Ob Sanierung, Bewertung oder Verkauf, überall geht es um neue Perspektiven auf bekannte Prozesse. Besonders gefragt war der Austausch zu intelligenten Lösungen im Bestand, wo Digitalisierung und Handwerk zunehmend Hand in Hand gehen. Die Referenten verbanden Praxisnähe mit Zukunftsdenken und machten deutlich, dass Marktkompetenz heute weit mehr bedeutet als nur Vermittlung: Sie verlangt vernetztes Wissen, Kommunikationsstärke und den Mut, gewohnte Strukturen zu hinterfragen.
Perspektiven und Ausblick
Zum Abschluss des Tages rückte die mentale Dimension des Wandels in den Mittelpunkt. Extremsportler und Autor Slatco Sterzenbach appellierte an die Offenheit für Veränderung – als Voraussetzung für Fortschritt in einer Branche, die sich permanent neu erfinden muss. Im anschließenden Immo-Rechtstalk diskutierten Experten praxisnah über Haftungsrisiken, Transparenz und die rechtlichen Stolperfallen des Makleralltags, ein Thema, das viele Teilnehmende spürbar beschäftigt.
Am Ende stand ein starkes Signal für den Standort Berlin-Brandenburg: Vertrauen, Freiheit und Verantwortung bleiben die Grundlagen einer Branche, die nicht nur reagiert, sondern gestaltet.