Europäischer Trainingspreis: Warum exzellente Weiterbildung gefeiert werden muss

Foto: Jasmin Riedl, Bildrechte: Alexandra Hagemann

Weiterbildung ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Wer in die Entwicklung seiner Mitarbeitenden investiert, sichert nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit, sondern schafft auch eine nachhaltige Unternehmenskultur. Doch nicht jede Weiterbildung bringt den gewünschten Effekt. Was macht eine exzellente Weiterbildung wirklich aus? Und warum sollte sie nicht nur gefördert, sondern auch ausgezeichnet werden? Mit dem Europäischen Trainingspreis werden Konzepte ausgezeichnet, Programme, die Standards neu definieren und nachweislich messbare Erfolge erzielen. Doch warum ist es so wichtig, exzellente Weiterbildung sichtbar zu machen? Und was können Unternehmen daraus lernen?

Dazu gibt Alexandra Hagemann, Expertin für moderne Führung und Weiterbildung und zweifache Gewinnerin des Europäischen Trainingspreises, Einblicke in einem Interview.

1. Warum braucht es Auszeichnungen wie den Europäischen Trainingspreis?
Weil Qualität in der Weiterbildung sichtbar gemacht werden muss. Weiterbildung ist ein zentraler Hebel für Transformation – und trotzdem wird sie oft noch wie eine Pflichtveranstaltung behandelt. Der Europäische Trainingspreis setzt genau dort an, wo Wirkung entsteht: bei Formaten, die nicht nur Wissen transportieren, sondern Menschen und Unternehmen wirklich bewegen. Eine solche Auszeichnung würdigt nicht nur innovative Konzepte, sondern macht auch deutlich, dass Lernen heute strategisch gedacht werden muss. Exzellenz verdient Bühne – nicht aus Eitelkeit, sondern um Wirkung zu multiplizieren.

2. Woran erkennt man eine exzellente Weiterbildung?
Exzellente Weiterbildung spürt man. Sie schafft Räume, in denen sich Menschen sicher fühlen, um Neues zu wagen. Sie aktiviert Stärken, fördert Eigenverantwortung und bringt den Transfer in die Praxis. Vor allem aber verändert sie Verhalten und Haltung – nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig. Ich sage oft: Ein gutes Training ist wie ein Rettungsschirm, der mitgetragen wird. Wenn Teilnehmende nach Monaten noch in Bildern denken, Begriffe nutzen oder Entscheidungen mit einer neuen inneren Klarheit treffen, dann war es mehr als ein Lernimpuls – dann hat Entwicklung stattgefunden.

3. Welche Fehler machen Unternehmen oft bei der Weiterbildung?

Der häufigste Fehler. Programme werden „eingekauft“, ohne zu hinterfragen, ob sie überhaupt zum Unternehmen passen. Viele setzen auf Masse statt auf Relevanz. Oder sie erwarten Veränderung durch ein einmaliges Seminar – das funktioniert nicht, Veränderung braucht Zeit. Lernen braucht Haltung, Kontext und Nachhaltigkeit. Es reicht nicht, Methoden zu zeigen – wir müssen Führungskräfte und Teams auch in ihrer Selbstwirksamkeit stärken. Sonst verpufft selbst das beste Konzept. 

4. Was können Unternehmen von den prämierten Trainings lernen?

Vor allem: Mut zur Passung. Die besten Formate sind keine Baukastenlösungen, sondern hochindividuell. Sie verbinden wissenschaftlich fundierte Modelle – wie zum Beispiel PERMA-Lead® oder das 8S Stärkeprofil® – mit der Lebensrealität der Teilnehmenden. Sie fördern psychologische Sicherheit, bauen Brücken zwischen Strategie und Mensch und stellen Wirkung über Show. Unternehmen können lernen, dass es sich lohnt, genauer hinzusehen: Was brauchen unsere Führungskräfte wirklich? Und wie können wir sie nicht nur schulen, sondern stärken?

5. Wie wird sich die Zukunft der Weiterbildung entwickeln?

Weiterbildung wird hybrider, individueller und emotionaler. Wir werden weniger standardisierte Formate sehen und mehr dynamische Lernreisen. Der Mensch mit seinen Ressourcen, aber auch seinen Grenzen, rückt noch stärker in den Mittelpunkt. Positive Psychologie, systemisches Denken, neurobiologische Modelle – all das wird weiterhin an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig braucht es mehr als nur Tools: Es braucht Trainer und Coaches, die Haltung mitbringen, die führen können, ohne zu dominieren – und die in der Lage sind, echte Entwicklungsräume zu gestalten. Zukunftsfähige Weiterbildung ist keine Zusatzleistung – sie ist Kulturarbeit.

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