Studie: Heizölpreise steigen nach Zweijahrestief deutlich

Studie: Heizölpreise steigen nach Zweijahrestief deutlich
Nach dem Angriff Israels auf den Iran steigen die Heizölpreise in Deutschland deutlich an. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) vorab berichten. Demnach kosten 100 Liter Heizöl derzeit rund 93 Euro. Noch im Mai lag der Preis für die Menge im Durchschnitt bei 87 Euro - das war laut Verivox so wenig wie seit zwei Jahren nicht. Trotz des jüngsten Preisanstiegs könne es sich lohnen, den Tank jetzt nachzufüllen, heißt es in der Analyse.
Denn im langfristigen Vergleich seien die Preise noch immer günstig. Hinzu kommt dem Preisvergleichsportal zufolge: Neben der schwelenden geopolitischen Unsicherheit, könnten steigende CO2-Kosten die Preise im nächsten Jahr weiter in die Höhe treiben. Israel hatte am Freitag damit begonnen, iranische Nuklearanlagen anzugreifen. Die Märkte reagierten nervös. Die Rohölpreise - und damit auch die Heizölpreise - zogen deutlich an. Noch im Mai hatte der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl in Deutschland bei knapp 87 Euro (brutto) gelegen. Für ein Einfamilienhaus mit einem typischen Jahresverbrauch von 2.000 Litern ergibt das Verivox-Berechnungen zufolge Heizkosten von rund 1.739 Euro. Ähnlich niedrige Preise habe es zuletzt im Mai 2023 gegeben. Seit dem Preishoch im September 2023, als 100 Liter noch rund 119 Euro kosteten, seien die Heizölpreise damit um rund 27 Prozent gesunken. Nach der Eskalation im Nahen Osten ist der Preis für 100 Liter Heizöl aktuell auf rund 93 Euro (brutto) gestiegen. Im längerfristigen Vergleich bleibe das laut Verivox jedoch günstig: 2024 lag der Durchschnittspreis bei 99 Euro, 2023 bei 104 Euro und im Jahr 2022 sogar bei 131 Euro pro 100 Liter. Hauptursache für den allgemeinen Preisrückgang war die Entwicklung auf dem Weltmarkt: Anfang Mai hatten sich die erdölexportierenden Länder auf eine Ausweitung der Fördermengen geeinigt - die Rohölpreise gaben daraufhin deutlich nach. Belastend wirkten zuletzt auch Unsicherheiten rund um die protektionistische Handelspolitik der USA sowie die Angst vor einer globalen Rezession. Aktuell sorgen die Spannungen im Nahen Osten für Unruhe an den Märkten und damit wieder für steigende Preise. Die Heizölpreise unterliegen Experten zufolge allerdings oft starken Schwankungen. "Den besten Zeitpunkt für einen Kauf zu treffen, ist kaum möglich. Trotz der bereits deutlich gestiegenen Preise kann es sich noch lohnen, den Tank für den nächsten Winter aufzufüllen", sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Noch ist das Preisniveau vergleichsweise günstig. Die weitere Entwicklung im Nahost-Konflikt bleibt erst mal unklar, die Preise könnten also auch noch weiter steigen. Zudem sorgen steigende CO2-Kosten zum Jahreswechsel ebenfalls für mehr Preisdruck", so Storck weiter. Ab Januar 2026 wird der sogenannte CO2-Preis innerhalb eines Korridors von 55 bis 65 Euro liegen. Das sind bis zu 10 Euro mehr je Tonne CO2 als noch in diesem Jahr. Die durch den CO2-Preis verursachten Kosten für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 2.000 Litern Heizöl steigen dann von 350 Euro auf bis zu 414 Euro, hat Verivox berechnet. Angesichts der absehbaren Preisentwicklung rät Experte Storck Hausbesitzern deshalb auch, sich über alternative Heizformen zu informieren: "Aktuell ist das Heizen mit Öl sogar günstiger als mit Erdgas. Dennoch dürfte Heizöl langfristig wieder teurer werden, schon durch die stärker steigenden CO2-Kosten", so Storck. Wer noch eine veraltete Anlage betreibe, sollte sich frühzeitig über Modernisierungsmöglichkeiten informieren. Derzeit unterstützt der Staat den Umstieg auf eine umweltfreundlichere Heizung mit bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten.