Forscher der Freien Universität Berlin und der Universität Potsdam haben herausgefunden, dass die Neigung des Meeresbodens die entscheidende Rolle bei der Entstehung von Unterwasser-Canyons spielt. Die Studie widerlegt die bisherige Annahme, dass vor allem Flüsse und deren Sedimentfracht für die Bildung dieser Schluchten verantwortlich sind. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal 'Science Advances' veröffentlicht.
Die Wissenschaftler analysierten über 2.000 Canyons weltweit und fanden heraus, dass tektonische und thermische Prozesse, die die Hangneigung formen, die wichtigsten Faktoren sind. 'Unsere Analyse zeigt, dass diese tiefen Täler zentrale Transportwege für Sediment und Kohlenstoff in die Ozeantiefen sind', teilte eine beteiligte Forscherin mit.
Dies habe Auswirkungen auf das Klima der Erde über geologische Zeiträume.
Die Studie liefert neue Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen der Geodynamik der Erdkruste und dem globalen Kohlenstoffkreislauf. Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse helfen, Regionen zu identifizieren, in denen Kohlenstoff besonders effizient in die Tiefsee gelangt. Dies sei wichtig für die Verbesserung von Erdsystemmodellen.