Die Gemeinden und Gemeindeverbände in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr nur 92,8 Prozent ihrer Auszahlungen durch Einzahlungen decken können. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Freitag mitteilte, entspricht das einer Unterdeckung von 6,8 Milliarden Euro. Der sogenannte Deckungsgrad lag damit das zweite Jahr in Folge deutlich unter 100 Prozent. Bundesweit zeigte sich ein ähnliches Bild: In zwölf von dreizehn Flächenländern konnten die Kommunen ihre Ausgaben nicht vollständig durch Einnahmen decken. Thüringen war das einzige Land mit einem positiven Deckungsgrad von 101,0 Prozent, während Niedersachsen mit 89,5 Prozent den niedrigsten Wert aufwies. Die Entwicklung verlief in ganz Deutschland ähnlich wie in NRW. In Nordrhein-Westfalen hatten 92,5 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte einen Deckungsgrad unter 100 Prozent. Lediglich die Kreise Olpe, Soest und Minden-Lübbecke sowie die kreisfreie Stadt Hagen schafften es, ihre Ausgaben durch Einnahmen zu decken. 2018 hatte die Situation noch umgekehrt ausgesehen, als mehr als vier von fünf Kommunen Überschüsse erzielten.
Kommunale Finanzen in NRW weisen Milliardenlücke auf
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24. Oktober 2025 - 09:15 Uhr
Von Peter Heidenreich