SPD wirft Landesregierung Tatenlosigkeit in Thyssenkrupp-Krise vor

SPD wirft Landesregierung Tatenlosigkeit in Thyssenkrupp-Krise vor

Die NRW-SPD wirft der Landesregierung angesichts der anhaltenden Debatten um die Zukunft von Thyssenkrupp Tatenlosigkeit vor. Es sei "völliger Wahnsinn", dass sich Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in diesem Jahr "noch nicht substanziell" zu dem Unternehmen geäußert habe, sagte die Co-Vorsitzende Sarah Philipp der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (Mittwochsausgabe). "Da stehen Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel." Philipp drängt darauf, dass Wüst deutlich Stellung zur Zukunft der Stahlproduktion bezieht.

"Er muss sich zu der strategischen Frage, ob wir in NRW noch Stahl produzieren wollen, verhalten. Sonst ist er fehl am Platz", so die Sozialdemokratin. Sie halte einen Staatseinstieg bei Thyssenkrupp für eine Option. "Die strategische Bedeutung von Stahl für die Modernisierung unseres Landes, die Rüstungsindustrie oder den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist elementar wichtig." Philipp wirft dem Thyssenkrupp-Konzernchef Miguel López vor, dass er die "Sozialpartnerschaft und die bislang übliche Problemlösung auf Augenhöhe mit Füßen tritt, weil er die Arbeitnehmerseite völlig außen vorlässt". Die Landesregierung, kritisierte sie, fordere aber nicht einmal einen Aufsichtsratssitz im Unternehmen, obwohl sie sich damit brüste, die Produktion grünen Stahls in Duisburg "mit einer riesengroßen Förderung" zu unterstützen.