Kurz vor dem Jahreswechsel stellen sich Millionen von Menschen die Frage, wohin es sie wohl im nächsten Jahr verschlägt. So wohlverdient der nächste Urlaub auch sein mag: Er gestaltet sich oft kostspielig. Im Vorjahr gaben die Deutschen bereits insgesamt rund 87 Milliarden Euro für Reisen aus. Experten rechnen auch im kommenden Jahr mit steigenden Ausgaben. Mit internationalen Flügen, Ferienunterkünften und Ausflügen summieren sich die Kosten. Doch es muss nicht immer teuer sein. Es gibt viele Wege, die Urlaubskasse zu schonen und trotzdem unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Wie das mit Trends wie dem Backyard-Tourism oder auch familienfreundlichen Multi-Gen-Travel-Optionen funktioniert, zeigt Sparexpertin Janina Rehbein von der myWorld International AG.
104,6 Millionen Passagiere reisen jedes Jahr über den Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport in den USA. Er ist nicht nur der größte Arbeitgeber im Bundesstaat Georgia, sondern auch der am häufigsten angeflogene internationale Flughafen der Welt. Dank der günstigen geografischen Lage ist Atlanta Hauptdrehkreuz und ein beliebter Umsteigepunkt für Amerikareisende. Dicht dahinter auf der Liste der verkehrsreichsten Flughäfen folgt der Dubai International Airport. Er zählt jährlich 86,9 Millionen Fluggäste. Was all diese Reisenden gemeinsam haben, ist ihre Lust, neue Orte zu entdecken. Doch dieses Hobby kann schnell ins Geld gehen. „Dubai und die USA sind zwar sehr beliebte, aber auch besonders kostspielige Reiseziele“, weiß Janina Rehbein, Sparexpertin der myWorld International AG. Obwohl diese Destinationen für viele Menschen unerfüllte Träume bleiben, müssen sie nicht auf Erholung und Entspannung außerhalb ihrer eigenen vier Wände verzichten. Welche günstigeren Alternativen und Ideen es gibt, weiß die Sparexpertin.
Backyard-Tourism: Urlaub im eigenen Land
Zu Hause ist es doch am schönsten. Jedenfalls sagt das einer der Reisetrends für das nächste Jahr voraus. „Beim sogenannten ‚Backyard-Tourism‘ geht es darum, die schönsten Orte direkt vor der eigenen Haustür zu entdecken, ohne teure Flüge oder lange Anreisen bezahlen zu müssen“, erklärt Rehbein. Ob Städtetrips in deutsche Metropolen oder Erholung an der Nord- und Ostsee – bei diesem Trend kommen auch Weltenbummler mit kleinem Budget im eigenen Land auf ihre Kosten. Die Optionen sind breit gefächert – vom Besuch naher Naturschutzgebiete und Parks über historische und kulturelle Stätten, bis hin zu der Teilnahme an lokalen Events und Festen. Der Trend lenkt den Fokus auf nachhaltigen Tourismus und stärkt die Verbindung zu den eigenen Wurzeln. „Abenteuerlustige können ihr Erlebnis optimieren, indem sie beispielsweise Geo-Caching-Apps nutzen oder (Nacht-)wanderungen mit thematisierten Routen unternehmen“, schlägt Janina Rehbein vor. Teilt man dieses Erlebnis als Familie, kann man auch eine Schatzsuche machen. „Als ältere Gruppe könnte eine interaktive Kunst- und Musiktour spannend sein, bei der man an verschiedenen Straßenkunstwerken, Wandmalereien, Statuen oder Musikpunkten vorbeikommt“, erläutert sie weiter. Diese Art des Reisens bietet eine Auszeit aus dem Alltag, die weder mit weiten Strecken noch mit hohen Kosten verbunden ist. Also Urlaub ganz nach dem Motto „So weit die Füße tragen“.
Verbesserte mentale Gesundheit durch digitalen Detox und Mikroabenteuer
„Backyard-Tourism ist außerdem kombinierbar mit den sogenannten Mikroabenteuern“, erklärt die Sparexpertin. Bei diesem Erlebnis könne man seine Zeit besonders intensiv nutzen und beispielsweise ein ganzes Wochenende in der Natur bei einer Fahrradtour, einer Wanderung oder einem Campingausflug verbringen. „Mikroabenteuer bieten eine Möglichkeit, den Alltag hinter sich zu lassen und neue Energie zu tanken, ohne dafür weit reisen zu müssen“, so Rehbein weiter. Sie bringen den Menschen wieder in Kontakt mit sich selbst und seiner Umgebung. Diese Art des Urlaubs entschleunigt und ermöglicht es, die Umgebung ohne Eile zu entdecken. In einer Welt, in der Social Media den Tag bestimmt und Bildschirmzeiten von bis zu zehn Stunden existieren, bieten Mikroabenteuer außerdem die ideale Chance auf einen digitalen Detox. „Die Auszeit ermöglicht es, der Reizüberflutung durch Nachrichten, Benachrichtigungen und sozialen Druck zu entkommen“, verrät Rehbein. Sie weiß: „Ohne ständige Ablenkung durch Smartphones und Tablets können sich die Menschen wieder auf den Moment konzentrieren und die Natur genießen. Außerdem ist der Digital-Detox eine Wohltat für die mentale Gesundheit“. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Pausen von digitalen Medien Stress reduzieren und die Schlafqualität verbessern. Wenn Menschen sich in der Natur aufhalten und die Stille und die frische Luft genießen, können sich Körper und Geist regenerieren.
Bei Reisen sparen in allen Generationen
Luxuriöse, weit entfernte Ziele sind spannend und ziehen jedes Jahr Massen an Touristen an. Das Problem dabei ist nur, dass meist allein schon die Kosten für den Flug das Budget vieler Familien sprengen. Dafür kennt Janina Rehbein eine erschwinglichere Alternative: Generationenübergreifende Urlaube mit den Großeltern und anderen Verwandten gewinnen an Beliebtheit. Sie ermöglichen es Menschen, außergewöhnliche Orte zu bereisen, ohne sich dabei zu verschulden. Durch das Reisen als Gruppe rückt der Traum der großen Urlaubsziele ein bisschen näher. „Das Sparen fängt schon bei der gemeinsamen Unterkunft an. Ein großes Ferienhaus ist oft günstiger als einzelne Hotelzimmer, vor allem wenn der Preis geteilt wird“, rät die Sparexpertin. Bei einer eigenen Ferienunterkunft kommt der Vorteil der Selbstversorgung mit gemeinsamen Koch- oder Grillabenden dazu. „Diese Aspekte in Kombination mit Familien- und Gruppenrabatten erfreuen nicht nur den Geldbeutel, sondern stärken auch den familiären Zusammenhalt“, so Rehbein weiter. „Wenn es dann doch mal eine weitere Reise wird, bieten Cashback und Meilen ein attraktives Angebot schon bei den Flügen zu sparen“, schließt die Sparexpertin.