Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat trotz Herausforderungen wie der Umstellung auf den digitalen Rechtsverkehr und baubedingter Lärmbelästigungen eine positive Bilanz der vergangenen Jahres gezogen. Präsident Seitz betonte die Bedeutung der Justiz als stabilisierendes Rückgrat der Demokratie. Besonders hervorzuheben seien die Reduzierung der Bestände im Zivil- und Familienbereich sowie die Eröffnung des neuen Commercial Court am 1. Juli, der komplexe Wirtschaftsstreitigkeiten behandelt.
Im richterlichen Bereich blieb die personelle Situation mit 162 Richtern sowie 18 Erprobungsrichtern nahezu konstant.
Schwierigkeiten gibt es weiterhin bei der Nachwuchsgewinnung im nichtrichterlichen Dienst. Die Zahl der Auszubildenden soll 2025 auf 158 erhöht werden. Im vergangenen Jahr haben 131 Auszubildende ihre Ausbildung abgeschlossen.
Die Verfahrenszahlen im Zivil-, Familien- und Strafrecht entwickelten sich positiv. Im Zivilbereich wurden 5.465 Berufungen erledigt, deutlich mehr als die 3.958 Neueingänge. Im Familienrecht wurden 1.535 Verfahren abgeschlossen, bei 1.506 Neueingängen. Im Strafrecht lag die durchschnittliche Verfahrensdauer bei 2,3 Monaten, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Zudem wurden mehrere hochkarätige Staatsschutzverfahren abgeschlossen, darunter eine international beachtete Verurteilung wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit.
Oberlandesgericht Frankfurt zieht positive Jahresbilanz

Foto/Text dts
10. Juli 2025 - 12:55 Uhr
Von Peter Heidenreich