NRW beschleunigt Hochwasserschutz mit neuem Pakt

NRW beschleunigt Hochwasserschutz mit neuem Pakt
Nordrhein-Westfalen will den Hochwasserschutz mit einem neuen Pakt zwischen Land, Wasserverbänden und Kommunen beschleunigen. Umweltminister Oliver Krischer hat vier Jahre nach der Flutkatastrophe von 2021 eine Bilanz der bisherigen Maßnahmen gezogen und kündigte eine ganzheitliche Planung für Flusseinzugsgebiete an. „Hochwasser macht nicht an kommunalen Grenzen halt“, sagte Krischer. Auch kleinere Gewässer und ökologische Maßnahmen wie Renaturierungen sollen künftig stärker berücksichtigt werden. Seit 2021 hat das Land rund 500 Hochwasserschutz-Projekte gefördert, darunter Deichsanierungen, Rückhaltebecken und Frühwarnsysteme.
Zu den Großprojekten zählt ein künstlicher Überflutungsraum in Köln-Worringen, der Hochwasserspitzen am Rhein um bis zu 17 Zentimeter reduzieren soll. In Haltern-Lippramsdorf entsteht zudem eine 60 Hektar große Auenfläche durch zurückverlegte Deiche an der Lippe, ein Projekt mit Modellcharakter. Eine neue Hochwasserzentrale in Duisburg soll als zentrale Anlaufstelle für Daten und Warnungen dienen. Das Pegelnetz wurde von 84 auf 122 Stationen ausgebaut. Die Flut von 2021 hatte in NRW 49 Menschenleben gefordert und Schäden von mindestens 12 Milliarden Euro verursacht. Die Landesmittel für den Hochwasserschutz wurden seitdem von 56,7 auf 83,8 Millionen Euro erhöht.