NRW-Behindertenbeauftragte lehnt Zentralregister für psychisch Erkrankte ab

NRW-Behindertenbeauftragte lehnt Zentralregister für psychisch Erkrankte ab

Die nordrhein-westfälische Behinderten- und Patientenbeauftragte Claudia Middendorf (CDU) hat sich gegen Forderungen nach einem Zentralregister für psychisch erkrankte Straftäter ausgesprochen. Hintergrund sind mehrere Gewalttaten in Städten wie Aschaffenburg, Hamburg und Mannheim, bei denen psychische Erkrankungen der Täter festgestellt wurden, wie Middendorf am Dienstag mitteilte. Ein solches Register würde Betroffene unter Generalverdacht stellen und stigmatisieren, erklärte Middendorf.

Die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen lebten friedlich und bräuchten Unterstützung statt Überwachung. Nordrhein-Westfalen setze stattdessen auf den Ausbau von Hilfsangeboten und Präventionsnetzwerken. Die Beauftragte warnte vor Eingriffen in Grundrechte und betonte, Sicherheit dürfe nicht auf Kosten der Menschenwürde gehen. Statt Datenbanken brauche es mehr gemeindenahe psychiatrische Angebote und mobile Hilfen, besonders im ländlichen Raum.