Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat am Freitag zu Beginn seiner Antrittsreise in Brüssel den Präsidenten des Europäischen Rates, António Costa, getroffen und sich dabei für eine stärkere Integration der Kapitalmärkte ausgesprochen.
Er freue sich, am 9. Mai in Brüssel sein zu können, sagte Merz in einer anschließenden Pressekonferenz. "Gleich an meinem dritten Tag im Amt, aber am Europatag. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen sind groß, aber vielleicht ist es gerade deshalb notwendig, einmal auf die Ursprünge der Europäischen Union hinzuweisen, denn genau heute vor 75 Jahren hat er frühere französische Außenminister Robert Schumann die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vorgeschlagen", sagte er.
Nun müsse man den europäischen Binnenmarkt vollenden.
"Er ist das Rückgrat der europäischen Politik seit vielen Jahren. Es ist eine große Erfolgsgeschichte, aber sie muss fortgeschrieben werden", sagte der Kanzler mit Blick auf Bestrebungen zur Integration der Kapitalmärkte. Man werde "gemeinsam eine Initiative ergreifen, weil wir einfach sehen, dass europäische Unternehmen in Deutschland in Europa nicht genügend Kapital zur Verfügung haben, weil wir eben immer noch so starke zersplitterte Kapitalmärkte haben".
Der Kanzler verwies zudem auf die Anstrengungen, eine stärkere Verteidigungsindustrie in Europa aufzubauen. Er habe Costa gebeten, bei der Notwendigkeit neuer finanzieller Mittel nicht aus dem Blick zu verlieren, dass man viel effizienter werden müsse und "einfach sehr viel mehr für die zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln an Ausrüstung ermöglichen müssen", so Merz.
Merz pocht in Brüssel auf Integration der Kapitalmärkte

Foto/Text dts
09. Mai 2025 - 10:56 Uhr
Peter Heidenreich - Schlagzeilen des Tages