Linke kritisiert schleppenden Ausbau der Landstromversorgung in Hamburg

Linke kritisiert schleppenden Ausbau der Landstromversorgung in Hamburg
Der Ausbau der Landstromversorgung im Hamburger Hafen kommt nach Ansicht der Linksfraktion nicht schnell genug voran. Obwohl der Senat Ende 2023 angekündigt hatte, dass 2024 bereits 75 Prozent der Kreuzfahrtschiffe im Hafen Landstrom beziehen würden, liegt die tatsächliche Versorgungsquote im ersten Halbjahr 2025 lediglich bei 58 Prozent, teilte die Fraktion mit. Zudem würden viele Schiffe den Landstrom nicht über die gesamte Liegezeit nutzen. Berücksichtigt man die konkrete Dauer des Anschlusses und der Trennung vom Landstrom, so zeigt sich, dass die Kreuzfahrtschiffe im ersten Halbjahr zwischen 112 und 150 Stunden lang keinen Landstrom nutzten.
Bei 31 Anläufen scheiterte der Landstrombezug aufgrund technischer Probleme sogar vollständig. Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion, bemängelt, dass der Senat seit acht Jahren immer neue Versprechungen mache. Allein am Cruise Center Hafencity würden dieses Jahr 45 Schiffe ohne Landstrom anlegen, weil die Anlage noch nicht fertiggestellt sei. Auch bei den Containerschiffen gehe die Entwicklung zu langsam, so die Kritik der Linksfraktion. Zwar fänden am Terminal Tollerort und am Eurogate-Terminal erste Landstromnutzungen statt, diese blieben aber eine Randerscheinung. Die Übergabe der Landstromanlage am Burchardkai erfolge voraussichtlich erst im vierten Quartal. Kay Jäger, hafenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, fordert die Reedereien auf, ihre Schiffe zügig nachzurüsten und den Strom auch zu nutzen, um die Belastung der Hafenbeschäftigten durch Abgase und Rußpartikel zu verringern.