Kölner Forscher erhält Millionenförderung für Entzifferung alter Schrift

Kölner Forscher erhält Millionenförderung für Entzifferung alter Schrift
Ein Linguist der Universität zu Köln hat eine Förderung von knapp einer Million Euro für die Erforschung eines unbekannten mittelamerikanischen Schriftsystems erhalten. Die VolkswagenStiftung unterstützt das Projekt über drei Jahre, wie die Hochschule am Freitag mitteilte. Ziel sei es, die sogenannte Isthmus-Schrift zu entziffern und einer von drei indigenen Sprachgruppen zuzuordnen. Die Isthmus-Schrift wurde zwischen 400 vor Christus und 600 nach Christus genutzt und gilt als eines der ältesten mittelamerikanischen Schriftsysteme.
Bisher ist sie nicht entziffert. Der Forscher will nun mit seinem Team die Sprachgruppen Mixe-Zoque, Otomangue und Huastekisch analysieren, um mögliche Verbindungen zur Schrift herzustellen. Die Herausforderung: Es gibt nur wenige Inschriften und keine zweisprachigen Texte, die helfen könnten. Das Projekt gilt als hochriskant, da die Entzifferung möglicherweise nicht gelingt. Die VolkswagenStiftung fördert mit ihrer Initiative besonders innovative Vorhaben, die wissenschaftliches Neuland betreten. Der Kölner Wissenschaftler hatte zuvor bereits an der Entzifferung der Kuschana-Schrift aus Zentralasien mitgewirkt.