Im Jahr 2024 haben die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen insgesamt 17.348 Inobhutnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vorgenommen. Wie das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen mitteilt, ist dies der höchste Stand seit 2016, als es 22.193 Inobhutnahmen gab. In den Folgejahren war die Zahl bis auf rund 12.200 Inobhutnahmen im Jahr 2021 gesunken.
Seit dem Jahr 2022, in dem der Ukrainekrieg begann, wurden jährlich mehr als 16.000 Inobhutnahmen durchgeführt.
Von den Inobhutnahmen im Jahr 2024 erfolgten mehr als 40 Prozent aufgrund unbegleiteter Einreisen aus dem Ausland. In diesem Zusammenhang wurden 7.543 Inobhutnahmen verzeichnet, was rund 43 Prozent aller Fälle ausmacht. Kinder und Jugendliche, die unbegleitet aus dem Ausland einreisen, werden zunächst vorläufig in staatliche Obhut genommen. Danach wird entschieden, ob eine reguläre Inobhutnahme notwendig ist und in welchem Bundesland diese erfolgt.
In den verbleibenden 57 Prozent der Fälle nahmen die Jugendämter Minderjährige aus anderen Gründen in Obhut, etwa wegen Überforderung der Eltern oder Anzeichen für körperliche Misshandlung oder Vernachlässigung. Von diesen 9.805 Kindern und Jugendlichen waren 45 Prozent männlich und 55 Prozent weiblich. Besonders in der Altersgruppe von 14 bis unter 16 Jahren gab es 2024 die meisten Inobhutnahmen, wobei hier beinahe doppelt so viele Mädchen wie Jungen betroffen waren.
Höchster Stand an Inobhutnahmen in Nordrhein-Westfalen seit 2016

Foto/Text dts
27. Juni 2025 - 08:25 Uhr
Von Peter Heidenreich