Handwerkerinnen in NRW: Hohe Belastung nach der Geburt

Handwerkerinnen in NRW: Hohe Belastung nach der Geburt
Viele selbstständige Handwerkerinnen in Nordrhein-Westfalen sehen sich während der Schwangerschaft enormen körperlichen und finanziellen Belastungen ausgesetzt. Das geht aus einer aktuellen Befragung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) hervor. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur forderte mehr Unterstützung für diese Frauen. Laut der Studie kehrt jede vierte selbstständige Handwerkerin bereits sechs Wochen nach der Geburt wieder voll in den Betrieb zurück, oft aus wirtschaftlicher Not.
Gesetzliche Mutterschutzleistungen für Selbstständige gibt es bislang nicht. Fast alle übten während der Schwangerschaft regelmäßig körperliche Tätigkeiten aus, vor denen Angestellte geschützt würden. Neubaur betonte, dass diese Frauen Fachkräfte seien, auf die man dringend angewiesen sei und dass es nicht hinnehmbar sei, dass sie in dieser sensiblen Lebensphase ohne jede gesetzliche Absicherung dastehen. Die Studie zeigt auch, dass die meisten Handwerkerinnen ihre berufliche Tätigkeit erst wenige Tage vor der Geburt vollständig ruhen lassen. 89 Prozent der Befragten übten während der Schwangerschaft regelmäßig körperliche Tätigkeiten aus, die bei Angestellten zu Schutzmaßnahmen oder Beschäftigungsverboten führen würden. Mehr als 80 Prozent der Befragten fänden die Einführung eines umlagefinanzierten Mutterschaftsgeldes sinnvoll. Die deutliche Mehrheit sieht sich zudem über die vorhandenen Absicherungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft schlecht informiert.