Experten informieren über internationale Oster-Bräuche

Experten informieren über internationale Oster-Bräuche. Symbolfoto von Nicky auf Pixabay

Suchen eigentlich auch Kinder in Spanien nach Ostereiern? Und was haben vergrabene Heringe oder vergammelte Eier mit Ostern zu tun? Die ARAG Experten haben sich anlässlich der bevorstehenden Feiertage einmal umgeschaut, welche Osterbräuche andernorts Tradition haben.

Irland: Wieso werden Heringe zu Ostern begraben?
Entstanden ist die Tradition vermutlich in der Region rund um die irische Stadt Cork. Dort umging man das Fleischverbot zur Fastenzeit mit Heringen, die gesalzen wurden, um sie haltbar zu machen. Nach 40 Tagen Salzheringen feierte man das Ende der Fastenzeit, indem man den Hering symbolisch beerdigte; und sich nun wieder dem Genuss von Fleisch, Käse, Eiern und Co. hingeben durfte.

Warum werfen die Griechen zu Ostern mit Töpfen?
Um genau zu sein, sind es die Bewohner der griechischen Insel Korfu, die am Ostersamstag Tontöpfe und -gefäße aus Fenstern und von Balkonen werfen. Ab 11 Uhr müssen Passanten mit den rot eingefärbten Geschossen rechnen. Der Brauch nennt sich „Botides“ und die zerbrochenen Tonscherben sollen böse Geister fernhalten.

Was treiben Osterhexen in Schweden?
Wer Ostern schon einmal in Schweden verbracht hat, wird sich nicht wundern, am Gründonnerstag Osterhexen auf den Straßen zu begegnen. Die kleinen Hexen sind mit Kopftuch und Schürze verkleidet und mit roten Wangen und Sommersprossen geschminkt. Dann ziehen sie – ähnlich wie an Halloween – von Haustür zu Haustür und betteln dabei um Süßigkeiten. Wer etwas gibt, bekommt laut ARAG Experten im Gegenzug einen Ostergruß in Form einer Karte oder eines selbst gemalten Bildes. 

Wie ein begossener Pudel durch Polen
In Polen raten die ARAG Experten vor allem weiblichen Osterurlaubern am Ostermontag, sich darauf gefasst zu machen, pitschnass zu werden. Dabei gilt: Je jugendlicher, desto nasser. Bei diesem Brauch dürfen Jungs und Männer alle Mädchen und Frauen, denen sie begegnen, mit Wasser besprengen. Nicht selten endet diese Tradition vor allem bei der jungen Bevölkerung in einer wahren Wasserschlacht, bei der Eimer, Kannen oder Gartenschläuche eingesetzt werden.

Wie kommen spanische Kinder zu ihren Ostereiern?
Die für uns typische Suche nach schokoladigen Ostereiern ist in Spanien unüblich. Hier werden Süßigkeiten vielmehr an Kinder verteilt. Aber nur dort, wo es traditionelle Osterprozessionen gibt. Die Kutten tragenden Teilnehmer der Prozession verteilen an zuschauende Kinder in den ersten Reihen Süßigkeiten. Doch die ARAG Experten weisen darauf hin, dass die vordersten Plätze in der Regel Wochen vorher ausverkauft sind. Auch in Spanien gehen die Kinder nicht leer aus. Sie werden mit einem Osterbrot beschenkt, in das früher ein Ei eingebacken wurde. Heute ist der Kern der „Monas de Pascua“ aber meist schokoladig.

China: Gammeleier zum Osterfrühstück?
Sie werden tausend- oder hundertjährige Eier genannt, sind aber in Wahrheit „nur“ drei Monate alt und stammen meistens von der Ente statt vom Huhn. Laut ARAG Experten gehören sie in China zu einem ganz normalen Frühstück dazu. Gesundheitsschädlich sind diese Gammeleier trotzdem nicht, denn sie werden roh in einen Brei aus diversen Gewürzen eingelegt und dadurch haltbar gemacht. Durch diese Fermentierung sind die Stinke-Eier nach drei Monaten fertig und ungekühlt einige Monate essbar – wenn man die Kühnheit besitzt. Vielleicht ist Ostern ja der richtige Zeitpunkt für eine Mutprobe?

Warum Hase und nicht Henne?
Henne, Fuchs, Storch oder Kuckuck – je nach Region gab es über die Jahrhunderte verschiedene Eierlieferanten. Warum sich ausgerechnet der Hase durchgesetzt hat, ist nicht überliefert. Was die ARAG Experten aber mit Sicherheit wissen: Tatsächlich handelt es sich beim Transporteur streng genommen nicht um einen Hasen, sondern um ein Kaninchen. Denn der Feldhase ist groß, schwer, stämmig und hat lange Ohren. Für die Werbung taugt er mit dieser Statur allerdings nur bedingt. Sein deutlich kuscheligerer Artgenosse mit dem kleinen Kopf und den großen Augen kommt bei Verbrauchern einfach besser an.

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