Digitales Berlin: Wie lebt und arbeitet es sich 2030 in der Hauptstadt?

Foto von Stefan Widua auf Unsplash

Wer an 2009 zurückdenkt, erinnert sich an die Stagnation des Wachstums in Deutschlands Hauptstadt. Seinerzeit wurden sogar Wohnräume abgerissen, da sie nicht genutzt wurden. Jetzt zeigt sich Berlin von einer ganz anderen Seite, und ist auf dem besten Weg, eine der wichtigsten Metropolen Europas zu werden. Eine entscheidende Rolle spielen dabei der stete Wandel und die Digitalisierung. Aber wie sieht das Leben 2030 in Berlin aus? Wo wird gearbeitet und wo leben die Menschen? Hier ein bisschen Zukunftsmusik, die gar nicht so unrealistisch ist.

Jobs im Berlin der Zukunft – die digitale Infrastruktur macht es möglich

Berlin ist eine der wenigen Städte Deutschlands, die ihre Bevölkerung zu 100 Prozent mit Breitband-Internet versorgt. Das zeichnet sich auch am Fortschritt der Digitalisierung ab. Während Verwaltungen in anderen Landeshauptstädten noch immer papierbeladen sind, bietet Berlin eine präzise, digitale Verwaltung. Projekte werden online entwickelt, die Bevölkerung dabei aktiv einbezogen. Das ist einer der Gründe, warum es so viel Potenzial für Jobs in der digitalen Welt gibt.

Digitale Start-ups sind in Berlin zum Hit geworden und werden von Geldgebern immer großzügiger gefördert. Die digitale Infrastruktur macht es möglich, dass Menschen Zuhause arbeiten und dass der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs vorhanden ist. Dabei stehen vor allem Remote-Jobs in der IT-Branche im Fokus. Programmierer, Marketing-Experten, Ingenieure – sie alle finden in Berlin 2030 relevante Jobs. Mittlerweile sitzen in der Stadt Milliardenunternehmen wie Zalando oder auch SoundCloud, Tendenz steigend.

Ein ganz wichtiger Fokus liegt auf IT-Experten, denn der Fachkräftemangel ist hier besonders stark zu spüren. Es ist zu erwarten, dass Programmierer auch in Zukunft volle Auftragsbücher haben dürften. Im Moment werden viele Hemmnisse aus dem Weg geräumt, die einer noch stärkeren Digitalisierung im Weg stehen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Glücksspielstaatsvertrag 2021. Durch dessen Inkrafttreten wurde die Glücksspiel-Szene aus der rechtlichen Grauzone geholt, sodass nun viele neue Online Casinos in Deutschland an den Start gehen. Um diese neuen Online Casinos auch sauber zu programmieren, haben Developer alle Hände voll zu tun. Genug Jobs dürfte es derzeit sowohl aufseiten der Casino-Betreiber als auch bei den Software-Herstellern geben. Man kann zwar noch nicht genau sagen, ob sich dieser Trend bis ins Jahr 2030 fortsetzen wird, doch die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.

Leben im Berlin der Zukunft – Bevölkerungswachstum zu erwarten

Nachdem die Schwächen 2009 für Entsetzen sorgten, zeichnet sich mehr und mehr ein gegensätzlicher Trend ab. Bis 2025 wird von einem weiteren Anstieg der Bevölkerung ausgegangen, der sich dann aber stückweise abschwächt. Laut Prognosen sollen bis zum Jahr 2030 rund 4.000.000 Menschen ihren Lebensort nach Berlin verlegt haben. Letztmalig waren Bevölkerungszahlen jenseits dieser Grenze im Jahr 1942 festgehalten worden.

Es sind klare Tendenzen in Richtung Reurbanisierung zu verzeichnen. Bis 2030 wird der Wohnungsbau weiter ausgebaut werden, denn ohne eine bedarfsgerechte Versorgung bleibt Berlin nicht interessant genug für Zuziehende. Schon jetzt ist es schwierig, passenden Wohnraum in der Stadt der Zukunft zu finden. Zum Stadtentwicklungsplan gehört es, insbesondere in Zentren mehr Wohnraum zu schaffen, um den Menschen die Möglichkeit auf ein lebenswertes Berlin zu geben.

Voraussetzungen für eine Metropole dieser Größenordnungen mit Beibehaltung der Attraktivität ist ein ausgeklügeltes Ökosystem. Nur dann werden auch 2030 positive News aus Berlin in die Welt vordringen und nur so ist Berlin auch als internationaler Standort interessant. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

  • Die Bereitschaft, neue Dinge zuzulassen und offen für Ideen zu sein.
  • Fremden die Chance geben, Berlin zu ihrer Heimat zu machen.
  • Lebensunterhaltungskosten auf erschwinglichem Niveau halten. 
  • Berlin nicht nur als Arbeitsort, sondern als Lebensmittelpunkt zu verstehen.
  • Ein üppiges Freizeit- und Kulturangebot in der Hauptstadt bereitzustellen.
  • Den Hochschulstandort Berlin weiter ausbauen.

Experten gehen davon aus, dass sich Berlin bis 2030 zu einem der wichtigsten Hochschulstandorte Deutschlands etabliert. Um diese Attraktivität zu erhalten und Studierenden eine berufliche Zukunft in Berlin zu ermöglichen, ist Arbeit nötig. Nachdem es Berlin gelungen ist, sich zur führenden Startup-Stadt des Landes zu entwickeln, stehen auch in diesem Bereich die Chancen gut.

Gesundheitsleistungen in der deutschen Metropole – beste Versorgung für Menschen

Wie wichtig Gesundheit als Thema der Zukunft ist, zeigt sich in zahlreichen Fachpopulationen. Auch hier spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, das Thema „E-Health“ setzt sich immer mehr durch. Berlin könnte in diesem Sektor eine Vorreiterrolle übernehmen, denn nicht nur mit der Berliner Charité sind weltweit bekannte Forschungszentren und Krankenhäuser in der Landeshauptstadt vertreten.

Auch die Erfahrung der Mediziner in Berlin zeichnet die Stadt aus. Die öffentlichen Krankenhäuser haben ein deutlich höheres Patientenaufkommen als jede andere Stadt. Dadurch wird das Augenmerk stärker auf individuelle Therapien und innovative Lösungen gesetzt. Für junge Arztanwärter und Fachkräfte von außen kann sich Berlin 2030 zu einem der Top-Arbeitsorte entwickeln.

Entscheidend hierfür ist, dass Wissen importiert und exportiert wird. Das Berlin-Cluster hat einen eindeutigen Vorteil gegenüber der anderen Städte des Landes. Selbst europäische Patienten kommen an die Berliner Charité, um vom ausgeklügelten Wissenschaftsstandort zu profitieren. Gelingt es der Hauptstadt, diesen Vorteil auszubauen, könnte Berlin einer der wichtigsten medizinischen Standorte in ganz Europa werden.

Individualstart für Berlin – das Pariser Beispiel ist nicht rentabel

Paris ist eine der wichtigsten Europa-Metropolen, für viele Menschen aber schlicht unerschwinglich. Rund 2.000 Euro zahlen Mieter hier für ein Zweizimmerappartement, kein guter Einstieg also für Newcomer und aufstrebende junge Menschen. Berlin befindet sich zukunftstechnisch vor mehreren Herausforderungen.

Der Stadt muss es in ihrer Entwicklung gelingen, bezahlbaren Wohnraum für eine steigende Einwohnerzahl zu schaffen. Hierfür gibt es eine Trias-Lösung, die stadtpolitisch als einzige rentable Lösung erscheint. Einerseits braucht es Neubauten, andererseits aber auch Käufe und klare Preisdeckelungen. Schießen die Mietpreise im Berlin der Zukunft durch die Decke, reduziert sich die Attraktivität des Standorts erheblich.

Fazit: Das Berlin der Zukunft ist eine Stadt für „Normale“

Nicht das El Dorado für Reiche und Schöne, sondern der Lebensmittelpunkt für ganz normale Menschen. Das muss das Ziel eines Berlins sein, das 2030 an der Spitze der europäischen Metropolen stehen möchte. „Arm und sexy“, wie es einst Klaus Wowereit beschrieb, ist nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen ökonomisch, ökologisch und digital. Menschen sind dabei der Mittelpunkt einer florierenden Gesellschaft, die durch Wirtschaftswachstum einen guten Lebensstandard aufbauen können. Gelingt das, könnte Berlin 2030 ein Hotspot für Entwicklung, Talente und Innovation sein.

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