Wer in Deutschland die Ausbildung zum Fußballtrainer durchlaufen ist, der hat sich durch ein System des DFB nach oben gearbeitet und ist dazu in der Lage, die besten Mannschaften in den höchsten Ligen zu trainieren. Im Laufe der Zeit gab es, wie man sich vorstellen kann, nicht nur großartige deutsche Fußballspielerinnen und Fußballspieler, die auch im Ausland ihren Stempel hinterlassen haben. Man denke an Breitner, Beckenbauer oder Lothar Matthäus zurück. Nein, natürlich gibt es im Jahr 2022 auch den einen oder anderen deutschen Fußballtrainer, der aus Deutschland kommt und sich mit seiner Art und Weise zu trainieren einen gewissen Ruf erarbeiten konnte. Dieser Text widmet sich diesen großartigen deutschen Fußballtrainern und reflektiert darüber, was diese Trainer im Einzelnen leisten oder geleistet haben.
Platz 10: Weisweiler / Feldkamp
Wie wird "Großartigkeit" überhaupt definiert? Der deutsche Fußball kennt viele großartige Trainer. Es gibt solche, die nicht allzu erfolgreich waren und sich dennoch großer Beliebtheit erfreuten oder erfreuen. Dann gibt es auch solche, die viele Titel mit ihren Vereinen gewinnen konnten, aber möglicherweise in Vergessenheit geraten sind. Schließlich gibt es den Job des Fußballtrainers schon länger als nur ein paar Jahrzehnte. Umso wichtiger ist es, die Leistung von Trainern wie Weisweiler und Feldkamp zu würdigen. Von 1957 bis 1970 leitete Hennes Weisweiler Lehrgänge an der Deutschen Sporthochschule Köln. Sein veröffentlichtes Lehrbuch ist nach wie vor Standardwerk zur Ausbildung von Fußballtrainern. Unter anderem gewann er den UEFA-Pokal (1975), vier deutsche Meisterschaften, drei Mal den DFB-Pokal und auch Pokale in der Schweiz und den USA. Karl-Heinz Feldkamp kann hingegen auf drei Pokalsiege, eine Meisterschaft mit Kaiserslautern, eine ägyptische Meisterschaft und auch ein türkisches Double mit Galatasaray zurückschauen.
Platz 9: Rehhagel
Wenn Sie die neusten Fußballnachrichten im Jahr 2004 verfolgt haben, dann dürfte Ihnen auch dieser Name über den Weg gelaufen sein. Drei Mal gewann er den DFB-Pokal, drei Mal die deutsche Meisterschaft, einmal den Europapokal der Pokalsieger mit Werder Bremen, doch der besagte Coup im Jahr 2004 stellt dies mutmaßlich in den Schatten. Denn in diesem Jahr wurde er Europameister mit Griechenland. Damit ist ihm der Ruhm und Ruf sicher, einer der großartigsten deutschen Trainer zu sein.
Platz 7: Löw
Wie hoch ist ein Weltmeistertitel als Trainer einzuschätzen? Vermutlich sehr hoch, sodass sich Joachim Löw mit dieser Leistung aus dem Jahr 2014 den Ruf einer der großartigsten deutschen Fußballtrainer verdient hat. Doch bereits im Vereinsfußball hatte Löw Erfolge vorzuweisen. Ein Pokalsieg (1997) mit dem VfB Stuttgart, ein Meistertitel mit Tirol Innsbruck (2002), ein österreichischer Supercup-Titel mit Austria Wien (2003) sowie zwei Mal das Erreichen des EM-Halbfinals mit dem DFB, der dritte Platz bei der WM 2010, die Vize-Europameisterschaft 2008, der Sieg des Confederations Cups 2017, aber vor allem: der Gewinn des Weltmeistertitels im Jahr 2014.
Platz 6: Tuchel
Wenn Sie sich die UEFA Champions League Updates des Jahres 2021 vergegenwärtigen, werden Sie an diesem deutschen Trainer nicht vorbeikommen: Thomas Tuchel gönnt sich Stand November 2022 eine Auszeit nach seiner Entlassung als Cheftrainer des FC Chelsea, doch schon jetzt ist er gemessen an der Anzahl seiner gewonnenen Titel einer der besten deutschen Fußballtrainer. Ein Pokalsieg mit Borussia Dortmund, zwei Meisterschaften mit PSG inklusive einem Pokalsieg, Ligapokalsieg und zwei Supercup-Siegen sowie ein internationales Triple bestehend aus Champions League, UEFA Super Cup und FIFA Klub WM (2021) sprechen für Thomas Tuchel.
Platz 5: Flick
Im November 2022 durfte sich Hans-Dieter "Hansi" Flick als Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft erstmals auf dieser Bühne messen lassen. Zuvor gewann er mit dem FC Bayern München das Triple. Etwas, das nur sehr wenige Trainer in dieser Laufbahn erreicht haben. 2020 holte Flick mit dem FC Bayern alles, was es zu gewinnen gab: Meisterschaft, DFB-Pokal, DFL-Supercup, Champions League, UEFA-Supercup und FIFA-Klub-WM. Allein für dieses Sextuple wird Flick für immer einen Platz in den Geschichtsbüchern haben. 2021 holte er mit den Bayern einen weiteren Meistertitel.
Platz 4: Klopp
Im November 2022 war Jürgen Klopp noch Cheftrainer des FC Liverpool und es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass er mit den Reds noch weitere Titel holen wird. Bis dahin hat Klopp zwei Meistertitel und einen Pokalsieg mit Borussia Dortmund vorzuweisen. Zwei Mal gewann er mit den Borussen den Supercup. Mit dem FC Liverpool reichte es 2019 für den Gewinn der Champions League, für die Klub-WM, den UEFA-Supercup, 2020 für den englischen Meistertitel, 2022 dann für League Cup, FA Cup und Community Shield. Damit hat Klopp seinen Platz in der Premier League-Historie sicher.
Platz 3: Heynckes
Mit dem FC Bayern München gewann Heynckes 88/89, 89/90, 12/13 und 17/18 die deutsche Meisterschaft. Der Pokal wurde 12/13 gewonnen, der DFL-Supercup in den Jahren 87, 90 und 2012. Die Champions League gewann er 12/13 mit dem FCB, während er dasselbe mit Real Madrid schon 97/98 geschafft hatte. Dazu kommen noch ein spanischer Supercup-Titel (1997) und zwei UEFA Intertoto Cup-Siege mit Schalke 04 (03, 04). Als Triple-Trainer hat Heynckes seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher.
Platz 2: Hitzfeld
Zwei UEFA Champions League-Titel mit Bayern und dem BVB, der Weltpokal 2001, diverse Erfolge in der Schweiz, insgesamt sieben Meistertitel in Deutschland, drei Pokalsiege und diverse weitere Trophäen, die Hitzfeld gewinnen konnte. Er ist einer von fünf Trainern, denen es gelang, den Champions-League-Titel mit verschiedenen Vereinen zu gewinnen.
Platz 1: Lattek
Der Europapokal der Landesmeister 1974, der Europapokal der Pokalsieger 1982, der UEFA Cup 1979, acht deutsche Meisterschaften in Deutschland mit zwei Vereinen sowie drei Pokalsiege als Bayern-Trainer. Udo Lattek feierte sowohl mit dem FC Bayern als auch mit dem FC Barcelona international große Erfolge und, gemessen an den Meistertiteln, der erfolgreichste Bundesliga-Trainer aller Zeiten.