Stuttgarter Gericht verurteilt Ex-Kämpfer syrischer Rebellengruppe zu Sozialstunden

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat einen 29-jährigen Syrer wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung verurteilt. Das teilte das Gericht am Montag mit. Der Mann war als Jugendlicher der Gruppierung 'Katibat Abu Bakr al-Siddiq' beigetreten, die gegen die syrische Regierung kämpfte. Das Gericht stellte fest, dass sich der Angeklagte im Spätsommer oder Herbst 2013 im Alter von 17 Jahren der Rebellengruppe in der Stadt Muhasan anschloss.
Er leistete Wachdienste an einem besetzten Ölfeld und war an Gefechten um den Militärflughafen von Deir ez-Zor beteiligt. Die Vereinigung, die im Frühjahr 2012 von ehemaligen Armeeangehörigen gegründet wurde, verfügte über Dutzende Kämpfer und schwere Waffen und war in die Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen eingebunden. Der 7. Strafsenat unter Vorsitz von Manuela Haußmann wandte Jugendstrafrecht an und verurteilte den geständigen Angeklagten, der im weiteren Verlauf des Konflikts ein Bein verlor, zu 350 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Das Urteil berücksichtigte seine umfassende Aufklärungshilfe. Der Mann hält sich seit Ende 2015 straffrei in Deutschland auf. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.