Studie: Bessere Bildung bringt Deutschland Milliardenrenditen

Studie: Bessere Bildung bringt Deutschland Milliardenrenditen - (Foto: Kinder in einer Schule (Archiv))
Die Umsetzung konkreter Bildungsziele könnte Deutschland langfristig eine zusätzliche Wirtschaftsleistung in Höhe mehrerer Billionen Euro bringen. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Modellrechnung des Ifo-Instituts im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. "In wenigen Jahrzehnten generiert bessere Bildung messbare ökonomische Erträge, die Staat und Gesellschaft spürbar stärken", sagte Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik. Allerdings sei die Wirkung nicht linear.
So müsse erst investiert werden, nach rund 50 Jahren läge der kumulierte Wert der Verbesserungen dann bei etwa 6,7 Billionen Euro, nach 80 Jahren bei 20,9 Billionen Euro - das wäre etwa das Fünffache des heutigen Bruttoinlandsprodukts. Um dies zu erreichen, müssten laut Ifo-Institut drei Ziele umgesetzt werden. Diese drei Ziele hatten Anfang des Jahres drei Bildungsministerinnen unterschiedlicher Parteien vorgeschlagen. Erstens müsste die Zahl der Schüler halbiert werden, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen. So ließe sich das Bildungsminimum absichern. Zweitens soll das Bildungsniveau gesteigert werden, damit 20 Prozent mehr Schüler die Regelstandards erreichen oder übertreffen. Drittens sollte die Leistungsspitze gefördert werden und 30 Prozent mehr Schüler die Optimalstandards erreichen. Die Studie liefert auch Länderbeispiele: Nordrhein-Westfalen würde rund 4,9 Billionen Euro an zusätzlichem BIP gewinnen, Baden-Württemberg etwa 3,0 Billionen und Bayern rund 2,8 Billionen Euro - Werte, die weit über dem heutigen jährlichen BIP liegen und die volkswirtschaftliche Bedeutung von Bildungspolitik unterstreichen. "Unser Land würde jedes Jahr Milliarden an potenziellem, zusätzlichem Wohlstand generieren, wenn mehr junge Menschen besser lesen, schreiben und rechnen könnten", sagte Dirk Zorn, Direktor Bildung bei der Bertelsmann-Stiftung.

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