Sparkassen fordern breite Ausnahmeregeln für kleine Banken

Sparkassen fordern breite Ausnahmeregeln für kleine Banken
Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter fordert regulatorische Erleichterungen für möglichst viele Kleinbanken in der EU. Die von der deutschen Finanzaufsicht Bafin und der Bundesbank vorgeschlagenen Reformen seien dabei "ein guter Diskussionsvorschlag", sagte Reuter dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). Beide Behörden wollen, dass kleine Banken ihren Eigenkapitalbedarf künftig nicht mehr in der Abhängigkeit vom Risikogehalt ihres Geschäfts errechnen müssen. Im Gegenzug sollen sie einen sehr dicken Kapitalpuffer vorhalten. Die Bafin verweist dabei unter anderem auf das Kleinbankensystem in der Schweiz, wo Institute eine Leverage Ratio (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) von neun Prozent vorweisen müssen.
In Deutschland müssen die meisten Banken bisher nur eine Quote von drei Prozent erfüllen. Reuter fürchtet deshalb, dass ein Kleinbankenregime bei ähnlichen Anforderungen wie in der Schweiz für die meisten Institute nicht attraktiv wäre. "Die Eigenkapitalanforderungen in der EU müssten aus unserer Sicht deutlich niedriger sein als im Schweizer Kleinbankensystem", sagte er. Das werde nur von rund 20 Prozent der Banken genutzt, die dafür infrage kämen. "Ich fände es wichtig, dass ein Kleinbankensystem in der EU auf breitere Akzeptanz stößt", sagte Reuter. "Nur dann ergibt es Sinn, es überhaupt einzuführen." Wichtig seien zudem Entlastungen in anderen Bereichen. "Es ist unstrittig, dass das überbordende Meldewesen die Sparkassen stärker belastet als die Eigenkapitalvorgaben."

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