Die SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag hat der schwarz-grünen Landesregierung vorgeworfen, die geplanten Bürgerentscheide über eine Olympia-Bewerbung des Landes auf Kosten der Sportförderung finanzieren zu wollen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lisa Kapteinat teilte mit, die Regierung plane, die dafür veranschlagten 9,5 Millionen Euro durch Kürzungen bei Zuschüssen für Investitionen im Sport zu decken. Dies gehe aus einer Ergänzungsvorlage der Landesregierung zum Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 hervor.
Kapteinat kritisierte, das Geld fehle dann bei der Modernisierung von Sportstätten in NRW. 'Das ist noch nicht einmal mehr ,linke Tasche, rechte Tasche‘, sondern blockiert die dringend notwendigen Maßnahmen in unserer Sport-Infrastruktur', erklärte sie.
Die SPD-Politikerin warf Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vor, mit diesem Vorgehen einen Keil zwischen die Regionen zu treiben, da möglicherweise Investitionen in einer Region gestrichen würden, um Bürgerentscheide anderswo zu bezahlen.
Die SPD-Fraktion verwies auf eine für den kommenden Dienstag, 9. Dezember, geplante Expertenanhörung im Sportausschuss des Landtags zu einem eigenen Antrag zur Beseitigung des Sanierungsstaus bei Sportanlagen. Dort könne die Koalition ihre Kürzungspläne noch überdenken, so Kapteinat. Der Haushalt für 2026 sei noch nicht verabschiedet.
SPD kritisiert Finanzierung von Olympia-Bürgerentscheiden über Sportstätten-Kürzungen
über dts Nachrichtenagentur
05. Dezember 2025 - 10:30 Uhr
Von Peter Heidenreich