Die SPD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen hat die fehlende Datenerfassung bei Schwertransporten scharf kritisiert. Der verkehrspolitische Sprecher Gordan Dudas teilte am Dienstag mit, dass weder das Land noch die bundeseigene Autobahn GmbH wisse, wie viele genehmigungspflichtige Schwertransporte täglich in NRW unterwegs seien. Hintergrund sei, dass nur die Anträge gezählt würden, nicht aber die erteilten Genehmigungen oder die tatsächlich durchgeführten Fahrten.
Dudas verwies auf die angespannte Lage der Infrastruktur, bei der laut Industrie- und Handelskammern rund 2.500 Brücken im Land als marode und fast 800 als mangelhaft gelten.
Mehr als ein Drittel der Autobahnbrücken sei sanierungsbedürftig. "Ein Land, dessen Verkehrsinfrastruktur in einem derart kritischen Zustand ist, kann es sich schlicht nicht leisten, ausgerechnet jene Transporte nicht zu überwachen, die Brücken und Straßen am stärksten belasten", so der SPD-Politiker.
Die SPD-Fraktion fordert daher eine systematische und transparente Erfassung aller Großraum- und Schwertransporte inklusive Genehmigungen, tatsächlicher Fahrten und Kontrollen. Dudas sprach sich zudem für den Einsatz moderner, permanenter digitaler Überwachungssysteme aus, die rund um die Uhr messen und warnen könnten. "Nur so lässt sich die Belastung für die ohnehin geschwächten Brücken realistisch einschätzen und wirksam reduzieren", erklärte er.
SPD kritisiert Datenlücke bei Schwertransporten in NRW
über dts Nachrichtenagentur
09. Dezember 2025 - 15:00 Uhr
Von Peter Heidenreich