Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek hat Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) dazu aufgefordert, bessere Bedingungen zu schaffen, damit Frauen ihre Teilzeit-Tätigkeit aufstocken können. "Es wäre ihre Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen, und das heißt hier vor allem, den Ausbau von Betreuungsstrukturen mit gutem pädagogischem Angebot", sagte Reichinnek der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Der Bund hat zu Recht den bundesweiten Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz geschaffen. Eine Familienministerin müsste sich entsprechend dringend dafür einsetzen, dass es auch vom Bund mehr Ressourcen für die Kitas gibt und dass die Verantwortung eben nicht nur einseitig bei den Ländern abgeladen wird." Prien hatte dem "Handelsblatt" gesagt, nötig sei ein "gesellschaftlicher Pakt für mehr Familienfreundlichkeit".
Derzeit funktioniere die Kinderbetreuung oft nicht, und Betriebe seien nicht flexibel genug. Reichinnek sieht allerdings auch Prien in der Pflicht. "Als Familienministerin nur über gesellschaftliche Verhältnisse zu klagen, grenzt an Arbeitsverweigerung", kritisierte sie. Zudem sei es aus Reichinneks Sicht "absurd, darauf zu hoffen, dass sich die Betreuungsprobleme in den Kitas durch sinkende Geburtenzahlen verbessern".